Zentralbl Chir 2018; 143(S 01): S96
DOI: 10.1055/s-0038-1668377
Freie Vorträge
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Wertigkeit von 3D-Modellen in der präoperativen Beurteilung subglottischer Stenosen

K Hoetzenecker
1   Medizinische Universität Wien
,
H Chan
2   Toronto General Hospital
,
F Frommlet
1   Medizinische Universität Wien
,
T Schweiger
1   Medizinische Universität Wien
,
W Klepetko
1   Medizinische Universität Wien
,
K Yasufuku
2   Toronto General Hospital
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
05 September 2018 (online)

 
 

    Hintergrund:

    Die präoperative Beurteilung von subglottischen Stenosen basiert üblicherweise auf bronchoskopischen Untersuchungen und Computertomografien (CT). Beide diagnostischen Modalitäten haben Limitationen und eine präzise Einschätzung des Ausmaßes und der Ausdehnung von komplexen Stenosen ist oft schwierig. Ziel dieser Studie war es, die Wertigkeit von 3D-gedruckten Modellen subglottischer Stenosen in der präoperativen Beurteilung zu untersuchen und mit Endoskopien/CT-Filmen zu vergleichen.

    Material und Methode:

    Basierend auf hochauflösenden Computertomografien von Patienten mit subglottischen Stenosen wurden mehrfärbige 3D-Modelle mittels einem 3D-Drucker hergestellt (semi-automatische Segmentation; Mimics's Innovation suite software; Materialise, Leuven, Belgium). 52 ThoraxchirurgInnen von fünf nordamerikanischen und europäischen Zentren wurden eingeladen an einem Quiz teilzunehmen. Es wurden zu CT-Filmen, Endoskopie-Filmen und 3D-Modellen je fünf Fragen zur genauen Beurteilung subglottischer Atemwege gestellt.

    Ergebnis:

    Die 3D-Modelle führten verglichen mit den anderen diagnostischen Modalitäten häufiger zu einer präzisen Beurteilung subglottischer Stenosen. CT-Filme erzielten die schlechtesten Werte bei allen fünf Fragen (CT:43,8 ± 6,7%; Endoskopie: 57,4 ± 7,8%; 3D-Modell: 73,8 ± 9,6% richtige Antworten). In Abhängigkeit des Ausbildungsstands (Assistenzarzt/Facharzt/erfahrender Luftröhrenchirurg) erhöhte sich die Wertigkeit der Endoskopie-Filme (35% vs. 46% vs. 64%). Die Gruppe der Assistenzärzte und der Fachärzte profitierte am deutlichsten durch die 3D Modelle.

    Schlussfolgerung:

    3D-Modelle sind eine hilfreiche Ergänzung in der präoperativen Einschätzung komplexer glotto/subglottischer Stenosen. Zusätzlich könnten sie vermehrt in Lehre und Ausbildung sowie als Hilfsmittel für die Patientenaufklärung verwendet werden.


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