Zentralbl Chir 2018; 143(S 01): S112-S113
DOI: 10.1055/s-0038-1668431
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Erfahrungen mit der 8. Auflage der TNM-Klassifikation für das Bronchialkarzinom im Vergleich zur 7. Auflage mit potentiellen Therapiekonsequenzen und 1-Jahres-Follow-up

T Potzger
1   Abteilung für Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Regensburg
,
J Neumeier
2   Universitätsklinikum Regensburg
,
M Ried
1   Abteilung für Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Regensburg
,
Z Sziklavari
3   Klinik für Thoraxchirurgie, Regiomed-Kliniken, Sonneberg
,
C Großer
4   Klinik für Thoraxchirurgie, Krankenhaus Barmherzige Brüder, Regensburg
,
R Schemm
4   Klinik für Thoraxchirurgie, Krankenhaus Barmherzige Brüder, Regensburg
,
HS Hofmann
1   Abteilung für Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Regensburg
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
05 September 2018 (online)

 
 

    Hintergrund:

    Diese prospektive Studie vergleicht die 8. Auflage der TNM-Klassifikation für das Bronchialkarzinom (BC) mit der Vorgängerversion und zeigt die unterschiedliche Stadiendifferenzierung mit Stadienwechsel und potentiellen Auswirkungen auf die Therapie der einzelnen Patienten, sowie die Daten aus dem 1-Jahres-Follow-up.

    Material und Methode:

    Eingeschlossen wurden alle am Zentrum für Thoraxchirurgie in Regensburg an zwei Standorten dokumentierten Primärfälle für das BC. Die Stadieneinteilung erfolgte parallel anhand der 7. als auch der 8. Auflage der TNM-Klassifikation.

    Ergebnis:

    Es konnten 454 Primärfälle ermittelt werden, davon waren 123 Patienten chirurgische Primärfälle mit kurativer Intention. Bei 11 Patienten konnte eine detaillierte Stadieneinteilung nicht erfolgen. Die Auswertung der Ergebnisse ergab für die 7. Auflage/8. Auflage: Stadium I 85/82 Patienten, Stadium II 52/46 Patienten, Stadium III 95/104 Patienten und Stadium IV 211/211 Patienten. Bei 20 Patienten (4,6%) mit Primärfall BC ergab die Auswertung einen Stadienwechsel, welcher bei 15 dieser 20 Patienten in der klinischen Phase der Klassifikation theoretisch zu einer Änderung der Therapieempfehlung geführte hätte. Bei 69 Patienten (16%) kam es zu einem Wechsel innerhalb des Stadiums. Es zeigte sich außerdem, dass der Wechsel von der 7. zur 8. Auflage bei 209 Patienten (48%) eine spezifischere Differenzierung des Stadiums verlangt. Ein signifikanter Unterschied in der 1-Jahres-Überlebensrate konnte nicht aufgezeigt werden (7. Auflage/8.Auflage; Stadium I: 97,7%/91,4%, Stadium II: 71,2%/71,7%, Stadium III 65%/66,2% und Stadium IV 35,9%/35,9%).

    Schlussfolgerung:

    Patienten mit Tumoren von einer klinischen Größe > 7 cm ohne Lymphknotenbeteiligung und ohne Fernmetastasen (cN0, cM0) sowie Patienten mit Tumoren von einer klinischen Größe > 5 cm≤7 cm mit regional positiven Lymphknoten aber ohne Fernmetastasen (cN1, cM0) sind durch die Änderungen in der Klassifikation mit potentieller Therapieänderung am häufigsten betroffen. In diesen Fällen ist eine genaue Bestimmung der Tumorgröße besonders wichtig.


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