Zentralbl Chir 2018; 143(S 01): S117
DOI: 10.1055/s-0038-1668446
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Thorakoskopie in Analgosedierung oder Allgemeinnarkose – Erfahrungen beim Aufbau eines Lungenzentrums an einem Krankenhaus der Schwerpunktversorgung

N Sander
1   Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Westküstenklinikum Heide
,
C Freyer
1   Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Westküstenklinikum Heide
,
MO Liedke
1   Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Westküstenklinikum Heide
,
C Wissgott
2   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie/Neuroradiologie, Westküstenklinikum Heide
,
F Scheer
2   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie/Neuroradiologie, Westküstenklinikum Heide
,
M Hoffmann
3   Klinik für Chirurgie, Universität Schleswig Holstein Campus Lübeck
,
M Zimmermann
3   Klinik für Chirurgie, Universität Schleswig Holstein Campus Lübeck
,
E Schlöricke
1   Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Westküstenklinikum Heide
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Publication History

Publication Date:
05 September 2018 (online)

 
 

    Hintergrund:

    Thorakoskopien in diagnostischer und therapeutischer Intention stellen einen wesentlichen Bestandteil einer pulmologischen und thoraxchirurgischen Klinik dar. In interdisziplinärer Zusammenarbeit kann diese auch in Analgosedierung bei multimorbiden Patienten durchgeführt werden. Im Folgenden werden die Erfahrungen bei Einführung der Thorakoskopie bei Aufbau eines Lungenzentrums dargestellt.

    Material und Methode:

    An einem Krankenhaus der Schwerpunktversorgung mit Aufbau eines Lungenzentrums seit 03/2013 wurden im Zeitraum bis 12/2017 die Daten aller Pat. mit einer diagnostischen oder therapeutischen Thorakoskopie prospektiv erfasst und retrospektiv ausgewertet.

    Ergebnis:

    Im Zeitraum zwischen 03/2013 und 12/2017 erhielten 122 Patienten eine Thorakoskopie (ndiagn= 27; ntherap= 95). Hierbei zeigte sich insgesamt eine Zunahme der Indikation von n = 4 2013 auf n = 50 2017. Das Verhältnis von diagnostischen zu therapeutischen Thorakoskopien war jährlich vergleichbar. Der Anteil der Thorakoskopien in Analgosedierung nahm über den ausgewerteten Zeitraum stetig zu (0/4 2013, 15/50 2017). Die Indikationen zur Thorakoskopie in Analgosedierung bestanden überwiegend in palliativer Situation. Mit überwiegend ASA II-IV wiesen diese Patienten im Vergleich eine hohe Komorbidität auf. Die Operationszeit war unter Analgosedierung und in Vollnarkose sowohl in therapeutischer als auch in diagnostischer Intention vergleichbar. Die Indikation zum Vorgehen unabhängig der Intention wurde in einem Teil der Kasuistiken unmittelbar nach zum Teil umfangreichen diagnostischen Aufenthalten gestellt. Majorkomplikationen in Zusammenhang mit den Thorakoskopien wurden nicht beobachtet.

    Schlussfolgerung:

    Thorakoskopien in diagnostischer und therapeutischer Intention sind eine weitere Möglichkeit zur Minimierung möglicher peri- und postoperativer Komplikationen. Sie setzen insbesondere bei Durchführung in Analgosedierung einen hohen Grad an interdisziplinärer Zusammenarbeit voraus. Wie die Daten zeigen erfordert dies eine erhebliche Lernphase, können dann aber vergleichbar durchgeführt werden. Die Thorakoskopien in Analgosedierung werden bei vorliegenden Ergebnissen im weiteren Aufbau des Lungenzentrums bei Machbarkeit favorisiert.


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