Z Gastroenterol 2018; 56(08): e245
DOI: 10.1055/s-0038-1668770
Kurzvorträge
Pankreas
Akute und chronische Pankreatititiden und Komplikationsmanagement – Freitag, 14. September 2018, 11:15 – 12:35, 22b
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Prognose der akuten Pankreatitis: Ein prospektiver Vergleich von APACHE II-, BISAP-Score und SIRS mit dem „QuickBISAP“-Score

S Hage
1   Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, Medizinische Klinik und Poliklinik II, München, Deutschland
,
V Phillip
1   Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, Medizinische Klinik und Poliklinik II, München, Deutschland
,
A Beitz
1   Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, Medizinische Klinik und Poliklinik II, München, Deutschland
,
T Lahmer
1   Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, Medizinische Klinik und Poliklinik II, München, Deutschland
,
S Rasch
1   Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, Medizinische Klinik und Poliklinik II, München, Deutschland
,
W Huber
1   Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, Medizinische Klinik und Poliklinik II, München, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
13 August 2018 (online)

 
 

    Einleitung:

    Die frühe Identifizierung von Patienten mit schwerer akuter Pankreatitis (SAP) ist wichtig, um die Therapie zu intensivieren. Einzel-Parameter mit hoher Sensitivität und Spezifität fehlen. Daher wurden Scoring-Systeme wie der Ranson- und BISAP-Score entwickelt. Die Erhebung dieser Scores ist z.T. aufwändig. BISAP beinhaltet Harnstoff im Serum (BUN), neurologische Beeinträchtigung (IMS), SIRS-Kriterien, Alter und Pleura-Erguss.

    Ziele:

    Ziel dieser Studie war es, die BISAP-Kriterien und ihre Schwellenwerte zu validieren sowie einen vereinfachten „QuickBISAP“-Score zu entwickeln.

    Methodik:

    Analyse von 442 Patienten mit AP, die für die EAGLE-Studie gescreent wurden. Binäre logistische Regression, ROC-AUCs. IBM SPSS 24.

    Ergebnis:

    n = 442 (175 w, 267 m); 54 ± 18 Jahre; Ätiologie: 32% biliär, 28% alkoholisch, 15% idiopathisch, 10% post-ERCP, 3% medikamentös, 12% Sonstige.

    Krankenhausmortalität: 13/442 (2,9%). Intensivbehandlung: 71/442 (16,1%).

    Alle BISAP-Kriterien BUN (AUC = 0,844; p < 0,001; bester Cut-off 25,5 mg/dl), SIRS (AUC = 0,869; p < 0,001; Cut-Off bei 2 von 4 Kriterien), Alter (AUC = 0,661; p = 0,047; bester Cut-Off 63,4 Jahre) und Pleura-Erguss (AUC = 0,762 p = 0,001) außer IMS (AUC = 0,604; p = 0,202) waren signifikant mit der Krankenhausmortalität assoziiert. Unter den SIRS-Kriterien zeigte eine Herzfrequenz > 90/min für die Krankenhausmortalität die höchste Sensitivität (0,846) und eine gute Spezifität (0,834). Eine Herzfrequenz > 90/min war als einzige SIRS-Kriterium unabhängig mit der Krankenhausmortalität assoziiert. In der kombinierten logistischen Regression waren BUN> 25 mg/dl, Pleura-Erguss und Herzfrequenz > 90/min unabhängig mit der Mortalität assoziiert. Ein vereinfachtes Modell, das jeweils einen Punkt für das Zutreffen dieser Kriterien vergab, wurde „Quick-BISAP“ genannt. Die AUCs betr. KH-Mortalität betrugen 0,946 (p < 0,001) für den Quick-BISAP, 0,928, (p < 0,001) für den APACHE-II, 0,924 (p < 0,001) für BISAP und 0,869 (p < 0,001) für SIRS.

    Schlussfolgerung:

    BISAP, APACHE II und SIRS sind signifikante Prädiktoren der Mortalität bei AP. Von den BISAP Kriterien waren BUN > 25 mg/dl, Pleura-Erguss und eine Herzfrequenz > 90/min die besten Prädiktoren. Der QuickBISAP ist hervorragender, einfach zu bestimmen Prädiktor der Krankenhausmortalität.


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