Z Gastroenterol 2018; 56(08): e329-e330
DOI: 10.1055/s-0038-1668998
Kurzvorträge
Gastroenterologische Onkologie
Pankreastumore – Freitag, 14. September 2018, 13:00 – 14:28, 21a
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Klinisch-pathologische Analyse von 21 in kurativer Absicht resezierten adenosquamösen Karzinomen des Pankreas

J Böcker
1   Universität Aachen RWTH, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Aachen, Deutschland
,
B Feyerabend
2   Institut für Pathologie/Hämatopathologie, Hamburg, Deutschland
,
M Reimann
3   Universität Aachen RWTH, Institut für Pathologie, Aachen, Deutschland
,
T Daniels
4   Albertinen Krankenhaus, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Hamburg, Deutschland
,
I Buchwalow
2   Institut für Pathologie/Hämatopathologie, Hamburg, Deutschland
,
K Tiemann
5   Institut für Pathologie, Hamburg, Deutschland
,
KJ Oldhafer
6   Asklepios Klinik Barmbek, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Hamburg, Deutschland
,
UP Neumann
1   Universität Aachen RWTH, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Aachen, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
13 August 2018 (online)

 
 

    Hintergrund:

    Adenosquamöse Pankreaskarzinome (ASCAP) stellen aufgrund ihrer Seltenheit eine noch wenig verstandene Variante des Adenokarzinoms des Pankreas (ACP) dar. Histomorphologisch zeichnet es sich, nach der aktuellen Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO), neben dem vorhandenen duktalen Karzinomanteil durch einen plattenepithelialen Anteil von mindestens 30% aus. Die angenommene Inzidenz der ASCAP wird mit 0,38% bis 10% angegeben. Aufgrund der Seltenheit beschränken sich die vorhandenen Literaturangaben auf Fallbeispiele und kleine Patientenserien. Die vorliegende retrospektive Studie an 21 kurativ resezierten Patienten hat das Ziel (1) die klinisch-pathologischen Charakteristika der ASCAP darzustellen, (2) die prognostischen Parameter zu analysieren und (3) diese Tumoren Immunhistologisch genauer zu definieren.

    Methoden:

    Dies ist eine retrospektive Kohorten-Analyse an 426 kurativ resezierten Pankreaskarzinom-Patienten. Tumor-Charakteristika und Überlebensdaten wurden für jeden Patienten erhoben. Bei der Überlebenszeitanalyse wurde das Kaplan Meier – Verfahren und der log-rank-Test angewandt. Histochemische und immunhistochemische Untersuchungen wurden durchgeführt.

    Ergebnisse:

    21 (4,9%) ASCAP Fälle, darunter 6 Fälle von high-grade Mucoepidermoidkarzinomen, wurden identifiziert mit einem medianen Alter von 72 Jahren. Die Tumoren sind durch ein fortgeschrittenes Tumorstadium, einen hohen Anteil von positiven Resektionsrändern (50%), positiven Lymphknotenstatus (60%) und Fernmetastasen (21%) charakterisiert und weisen eine hohe 1-Jahresmortalität auf. Vom duktalen Adenokarzinom lassen sie sich durch p63- und Keratin 5/14-Positivität und Expression des Wachstumsfaktorrezeptors EGFR abgrenzen.

    Zusammenfassung:

    Das Tumorstadium erscheint als der signifikanteste Marker für das schlechte Langzeitüberleben bei ASCAP. Das high-grade Mucoepidermoidkarzinom stellt einen Subtyp des ASCAP mit einer ähnlich schlechten Prognose dar.


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