Z Gastroenterol 2018; 56(08): e376
DOI: 10.1055/s-0038-1669125
Kurzvorträge
Endoskopie und minimalinvasive Chirurgie
Vollwandresektion: FTRD und Rendevous – Donnerstag, 13. September 2018, 10:55 – 12:23, 21b
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

„Endoscopic full-thickness resection“ (eFTR): Effektivität der eFTR für komplexe kolorektale Läsionen, insbesondere als Therapie des kolorektalen Frühkarzinoms

S Herrmann
1   Klinikum Neuperlach, Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, München, Deutschland
,
M Götzberger
1   Klinikum Neuperlach, Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, München, Deutschland
,
M Blöchinger
1   Klinikum Neuperlach, Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, München, Deutschland
,
M Dollhopf
1   Klinikum Neuperlach, Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, München, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
13 August 2018 (online)

 
 

    Einleitung:

    Die endoskopische Vollwandresektion (eFTR) mit dem „full thickness resection device“ steht seit 2014 als minimal-invasives Verfahren am unteren GI Trakt zur Verfügung. Es ermöglicht eine en-bloc Resektion komplexer kolorektaler Läsionen, die mit herkömmlichen endoskopischen Methoden nicht resezierbar sind.

    Ziele und Methodik:

    Unizentrische, retrospektive Analyse von Indikationen, technischer und klinischer Erfolgsraten von konsekutiven endoskopischen Vollwandresektionen. Erfassung und Analyse von Komplikationen.

    Ergebnisse:

    Bei 30 Patienten wurde im Zeitraum 01/2015 bis 04/2018 die Indikation zur eFTR gestellt. Bei 11 Patienten war eine maligne Histologie vorbekannt (8 Adenokarzinome: 2 bioptisch gesichert, 6 vortherapiert mit lokaler RX/R1 Situation; 3 NETs). 19 Patienten zeigten Residual-/Rezidivadenome oder Non-lifting sign/schwierige Lokalisationen. Die technische Erfolgsquote lag bei 25/30 Patienten (83,3%). Bei 5 Patienten musste auf Grund unzureichendem Einzugs der Läsion in die Kappe (n = 4) oder ausgebliebener Schlingenektomie (n = 1) die eFTR abgebrochen werden. 4 der 5 technisch erfolglosen Untersuchungen traten bei den ersten 12 Patienten auf.

    Bei den erfolgreichen Eingriffen lag die R0 Resektionsrate bei 92% (23/25). Die Größe der resezierten Läsionen betrug 27,8 ± 6,4 mm. 12 der 25 Patienten hatten einen Malignitätsnachweis; davon waren 11 Läsionen (91,7%) R0 reseziert. 3 Patienten mussten onkologisch nachreseziert werden. Somit wurden 84% (21/25) der Patienten mittels eFTR kurativ therapiert (84%). Komplikationen traten in 3 Fällen auf (12%) und konnten konservativ beherrscht werden. Es wurde je ein Post-eFTR-Syndrom, ein Clipversagen und eine Perforation beobachtet. Bei 10 der 20 nicht operierten Patienten liegt eine endoskopische 3-Monats-Kontrolle vor. Hier zeigte sich in einem Fall ein Rezidivpolyp (SSA ohne Dysplasie).

    Schlussfolgerung:

    Die eFTR ist eine minimal-invasive, technisch anspruchsvolle Methode, mit signifikanter Lernkurve und akzeptabler periinterventioneller Komplikationsrate. Künftiges primäres Einsatzgebiet könnten kleine prätherapeutisch gesicherte Karzinome sein, da die eFTR eine sichere R0-Resektionsoption und definitive sm-Invasionstiefenbestimmung zur histologisch basierten Therapiestratifizierung ermöglicht.


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