Zeitschrift für Palliativmedizin 2018; 19(05): e24
DOI: 10.1055/s-0038-1669280
Poster
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Zeitintensive Betreuung (ZIB) in stationären Pflegeeinrichtungen – Pilotprojekt in fünf bayerischen Landkreisen

J Hell
1   SAPV am Inn gGmbH, Mühldorf, Germany
2   Anna Hospizverein, Mühldorf, Germany
,
A Rademacher
3   Paula Kubikscheck-Vogel-Stiftung, Bad Waldsee, Germany
,
S Brantner
1   SAPV am Inn gGmbH, Mühldorf, Germany
,
E Koch
1   SAPV am Inn gGmbH, Mühldorf, Germany
2   Anna Hospizverein, Mühldorf, Germany
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
20 August 2018 (online)

 
 

    Hintergrund:

    Das Modellprojekt Zeitintensive Betreuung (ZIB) des Anna Hospizvereins Mühldorf wurde 2016 mit dem 1. Platz des DGP-Förderpreises Ambulante Versorgung ausgezeichnet. Das Projekt wird ab Sommer 2018 in fünf bayerischen Landkreisen und insgesamt 15 Pflegeheimen (PH) fortgeführt. Die Paula Kubitscheck-Vogel-Stiftung fördert diese zweite Pilotphase mit 180.000 €.

    Struktur:

    • Pro Pflegeheim werden zwei teilzeitbeschäftigte Palliativfachkräfte (PFK) zusätzlich auf geringfügiger Basis beim lokalen Hospizverein (HV) als Zweitarbeitgeber angestellt (20 Stunden/Monat für ZIB pro PFK)

    • Das PH stellt die PFK für weitere 10 Stunden/Monat frei

    • Insgesamt stehen pro PH 60 Std. für ZIB/Monat zur Verfügung

    • Ein Bewohner mit ZIB-Bedarf kann in den letzten drei Lebenswochen ca. 20 Std. zusätzlich zur derzeitigen Regelversorgung betreut werden (Ergebnis ZIB 2016)

    • Erfahrene PFK aus SAPV-Team oder Palliativstation wird als Praxisanleitung für das PH eingebunden

    • Koordinator des lokalen HV ist Ansprechpartner für das lokale Netzwerk

    • Monatliche Treffen der PFKs, Supervision und Coaching durch Projektleitung aus Mühldorf

    • Begleitforschung durch Prof. Claudia Bausewein geplant.

    Ziele:

    • zusätzliches Zeitkontingent für Palliativpflege im Heim

    • palliative Beratung für Bewohner, Angehörige und Hausärzte durch die ZIB-Kraft

    • Etablierung eines zentralen Ansprechpartners für die Netzwerkpartner (Hausärzte, SAPV-Versorger, Hospizdienste) bezüglich der palliativen Versorgung der Heimbewohner

    • die Palliative Kompetenz aller Pflegekräfte im Heim wird durch die ZIB-Kraft geschult.

    Inhalte:

    • Erstellen eines palliativen Behandlungs- und Krisenplans bei Aufnahme

    • Zeitintensive Grundpflege

    • Unterstützung bei der Nahrungsaufnahme

    • Sitzwachen

    • Gespräche mit Patient und Zugehörigen

    • Erstellung einer Patientenverfügung bei schwerer Krankheit.

    Perspektive:

    Regelfinanzierung von Palliativbeauftragten im Pflegeheim im HPG 2.0, die ZIB am Lebensende leisten.


    #