Zeitschrift für Palliativmedizin 2018; 19(05): e25-e26
DOI: 10.1055/s-0038-1669285
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Versorgungsstrukturen der pädiatrischen Palliativversorgung in Deutschland, Frankreich und der Schweiz im Vergleich – ein trinationales Forschungsprojekt

M Deckers
1   Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg, Germany
,
M Barth
1   Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg, Germany
,
N Cojean
2   Les hôpitaux universitaires de Strasbourg, Equipe Ressource Alsacienne de Soins Palliatifs Pédiatriques, Strasbourg, France
,
L Hahn
1   Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg, Germany
,
K Hauri
3   Universitäts-Kinderspital beider Basel, Basel, Switzerland
,
T Lerach
1   Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg, Germany
,
K Scheinemann
3   Universitäts-Kinderspital beider Basel, Basel, Switzerland
,
M van Buiren
1   Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg, Germany
,
C Niemeyer
1   Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg, Germany
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Publication History

Publication Date:
20 August 2018 (online)

 
 

    Fragestellung:

    Pädiatrische Palliativversorgung fand erst kürzlich Einzug in die klinische Versorgung von Patienten. Seit dem 2007 in Deutschland gesetzlich verankerten Recht, entstehen bundesweit immer mehr Teams, die spezialisierte ambulante Palliativversorgung für Kinder und Jugendliche anbieten. In Frankreich existieren seit 2012 ambulante Versorgungsstrukturen, in der Schweiz bislang nur vereinzelt.

    Bei der Entwicklung neuer Leistungen sind Vernetzung und Diskussion Motoren der Optimierung. Der Standort Freiburg bietet aufgrund seiner Lage die direkte Möglichkeit zum internationalen Austausch mit Kollegen aus Frankreich und der Schweiz.

    Methodik:

    Es entstand eine Kooperation der pädiatrischen Palliativteams aus Basel, Freiburg und Straßburg, die bei einem ersten Treffen Erfahrungen austauschten.

    Ergebnis:

    Der Austausch konnte sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede aufdecken. Indikationsstellung und Leistungen der Palliativversorger an den drei Standorten, sofern bereits implementiert, ähneln sich stark. Die Finanzierung der Versorgung fällt hingegen sehr unterschiedlich aus: In Freiburg zahlen die Krankenkassen eine Pauschale pro Patient und Quartal, in Straßburg gibt es eine staatliche Finanzierung mit festem Budget, für Basel gibt es noch keine Finanzierung. Auch bei den Sterbeorten zeigen sich große Unterschiede: In Freiburg stirbt die Mehrheit der Patienten zuhause, in Frankreich wiederum stirbt der Großteil im Krankenhaus. Auch in Basel sterben viele Patienten im Krankenhaus, hier existiert bisher allerdings noch keine ambulante pädiatrische Palliativversorgung.

    Schlussfolgerungen:

    Im Umgang mit Herausforderungen bei der Implementation neuer Versorgungsstrukturen ist der „Blick über den Tellerrand“ hilfreich. Die Unterschiede in Kultur und Gesundheitssystem der drei Länder bieten Ansatzpunkte für gemeinsame Forschungsfragen. Von ökonomischem Interesse ist bspw. die Kosteneffizienz im Lichte individueller Versorgungsqualität der verschiedenen Ansätze.


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