Ultraschall Med 2018; 39(S 01): S18
DOI: 10.1055/s-0038-1670409
Wissenschaftliche Vortragssitzungen
Wi-Vo 03 Gynäkologie/Geburtshilfe II: Do. 15.11. 10:30 – 12:00 Shanghai 3
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Hygienische Aufbereitung von Ultraschallsonden mit einem Desinfektionstuchsystem in Anlehnung an den 4-Felder-Test und DIN EN ISO 17664

S Pahl
1   Dr. Brill & Partner GmbH, Institut für Hygiene und Mikrobiologie, Hamburg
,
J Steinmann
1   Dr. Brill & Partner GmbH, Institut für Hygiene und Mikrobiologie, Hamburg
,
L Henningsen
1   Dr. Brill & Partner GmbH, Institut für Hygiene und Mikrobiologie, Hamburg
,
B Becker
1   Dr. Brill & Partner GmbH, Institut für Hygiene und Mikrobiologie, Hamburg
,
B Bischoff
1   Dr. Brill & Partner GmbH, Institut für Hygiene und Mikrobiologie, Hamburg
,
FHH Brill
1   Dr. Brill & Partner GmbH, Institut für Hygiene und Mikrobiologie, Hamburg
,
JH Klock
1   Dr. Brill & Partner GmbH, Institut für Hygiene und Mikrobiologie, Hamburg
,
H Gabriel
1   Dr. Brill & Partner GmbH, Institut für Hygiene und Mikrobiologie, Hamburg
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
24 October 2018 (online)

 
 

    Einführung:

    Ultraschallsonden zur trans-vaginalen Anwendung müssen nach dem Einsatz beim Patienten aufbereitet werden, um eine Infektionsübertragung zu verhindern. Üblicherweise erfolgt die Aufbereitung direkt nach der Anwendung und Entfernung des Kondoms manuell mit einem getränkten Desinfektionstuch. Unklar ist, ob es sich bei dieser Anwendung um eine Flächen- oder eine Instrumentendesinfektion handelt. Die Anwendung spricht eher für eine Flächendesinfektion, jedoch ist fraglich, ob die üblichen Prüfverfahren für Flächendesinfektionsmittel z.B. nach DIN EN 13697 auf Edelstahl, DGHM 2001, Methode 14 auf OP-Fliesen oder dem 4-Felder-Test auf PVC, eine valide Wirksamkeitsbewertung erlaubt. Daher sollte ein Prüfverfahren entwickelt werden, welches die praktische Anwendung für ein spezielles Produkt simuliert und einer praxisnahen Wirksamkeitsüberprüfung im Sinne einer Medizinprodukteaufbereitung nach der DIN EN ISO 17664 gerecht wird.

    Material und Methoden:

    Die geprüften Ultraschallsonden wurden an relevanten Stellen mit praxisrelevanten Prüforganismen z.B. Staphylococcus aureus, Escherichia coli, Candida albicans oder dem Polyomavirus SV 40 als Surrogat für humane Papillomaviren kontaminiert. Die Applikation des Desinfektionsmittels erfolgte mittels Tuch in einem standarisierten Verfahren. Nach der Desinfektion wurden die Prüforganismen von den zuvor kontaminierten Stellen zurückgewonnen, um die Desinfektionsleistung zu bestimmen. Außerdem wurde in Anlehnung an den 4-Felder-Test die Verbreitung der Prüforganismen an 3 weitere zuvor nicht kontaminierten Stellen der Ultraschallsonden überprüft.

    Resultate:

    Die Ergebnisse zeigen, dass das Prüfverfahren geeignet ist, um die Wirksamkeit zur manuellen Desinfektion von Ultraschallsonden zu überprüfen. Das eingesetzte Desinfektionsverfahren zeigte eine ausreichende Wirksamkeit. Eine Verbreitung der Prüforganismen war nicht nachweisbar.

    Schlussfolgerung:

    Es scheint sinnvoll in Zukunft spezielle Prüfverfahren einzusetzen, um die Wirksamkeit von innovativen Desinfektionsmitteln für spezielle Anwendungsgebiete im Sinne eine Phase 2, Stufe 2 oder Phase 3 Prüfung zu bewerten und somit den eine größere Anwendungssicherheit bei der Aufbereitung von Ultraschallsonden zu erreichen. Im Sinne einer sicheren Wirksamkeitsbewertung sind hierfür flexible Prüfansätze zu wählen, die den klinischen Einsatz der Produkte simulieren.


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