Ultraschall Med 2018; 39(S 01): S35-S36
DOI: 10.1055/s-0038-1670457
Wissenschaftliche Vortragssitzungen
Wi-Vo 10 Abdomen: Fr. 16.11. 10:30 – 12:00 Shanghai 2
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Wertigkeit der Sonografie in der Diagnostik der Leistenhernie – eine retrospektive Follow-up-Studie

T Maisenbacher
1   Klinik für Innere Medizin I
,
W Kratzer
1   Klinik für Innere Medizin I
,
A Formentini
2   Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
,
J Schmidberger
1   Klinik für Innere Medizin I
,
MM Hänle
1   Klinik für Innere Medizin I
,
D Henne-Bruns
2   Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
,
T Gräter
3   Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie/1 – 3 Universitätsklinikum Ulm
,
A Hillenbrand
2   Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
24 October 2018 (online)

 
 

    Einführung:

    Leistenhernien werden primär klinisch diagnostiziert. Eine genaue Bildgebung erscheint notwendig, wenn die klinische Untersuchung kein eindeutiges Ergebnis liefert. Ziel dieser Studie war es, die Wertigkeit der Sonografie in der Diagnostik von Leistenhernien zu bestimmen und deren Einfluss in der Entscheidungs-findung für oder gegen eine Operation herauszuarbeiten.

    Material und Methode:

    Es handelte sich bei dieser Studie um eine retrospektive Studie, die als Single-Center-Studie von Januar 2012 bis Dezember 2016 durchgeführt wurde. Untersucht wurden 326 Patienten, die zur differentialdiagnostischen Abklärung eine Ultraschalluntersuchung der Leiste erhalten hatten. Neben Operationsbefunden als Goldstandard wurden Angaben aus einem Follow-up und alternative sonografische Diagnosen als Referenz betrachtet, um den Stellenwert der Sonografie bei negativen Ultraschallbefunden möglichst genau einschätzen zu können.

    Resultate:

    Die Sonografie war bei 248 Patienten positiv und bei 78 Patienten negativ. 201 Patienten wurden operiert und weitere 40 Patienten konnten durch einen Fragebogen und die alternativen sonografischen Diagnosen validiert werden. Die Korrelation mit diesen Referenzen ergab eine Sensitivität von 97%, eine Spezifität von 77%, einen positiv prädiktiven Wert von 95% und einen negativ prädiktiven Wert von 87%.

    Schlussfolgerungen:

    Die Sonografie stellt eine sehr genaue Methode für die Evaluierung von Leistenhernien dar. Mit einer hohen Sensitivität eignet sie sich bei einem negativen Ultraschallbefund insbesondere gut zum Ausschluss einer Leistenhernie. Eine zusätzlich zur klinischen Untersuchung durchgeführte Sonografie kann daher die korrekte Indikation und Entscheidung für eine chirurgische Intervention vereinfachen.


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