Ultraschall Med 2018; 39(S 01): S37-S38
DOI: 10.1055/s-0038-1670462
Wissenschaftliche Vortragssitzungen
Wi-Vo 11 Gefäßdiagnostik: Fr. 16.11. 10:20 – 12:00 Shanghai 3
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

4D/3D Farb-Doppler Sonografie der Arteria carotis interna: Validität des lokalen versus distalen Stenosegrades

RR Macharzina
1   Department of Cardiology and Angiology II, University Heart Center Freiburg-Bad Krozingen
,
S Kocher
1   Department of Cardiology and Angiology II, University Heart Center Freiburg-Bad Krozingen
,
SR Messé
2   Department of Neurology, University of Pennsylvania, Philadelphia
,
F Hoffmann
1   Department of Cardiology and Angiology II, University Heart Center Freiburg-Bad Krozingen
,
A Rastan
1   Department of Cardiology and Angiology II, University Heart Center Freiburg-Bad Krozingen
,
N Fan
1   Department of Cardiology and Angiology II, University Heart Center Freiburg-Bad Krozingen
,
W Vach
3   University of Freiburg, Center for Medical Biometry and Medical Informatics
,
T Rutkowski
1   Department of Cardiology and Angiology II, University Heart Center Freiburg-Bad Krozingen
,
B Reuter
1   Department of Cardiology and Angiology II, University Heart Center Freiburg-Bad Krozingen
,
FJ Neumann
1   Department of Cardiology and Angiology II, University Heart Center Freiburg-Bad Krozingen
,
T Zeller
1   Department of Cardiology and Angiology II, University Heart Center Freiburg-Bad Krozingen
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
24 October 2018 (online)

 
 

    Hintergrund:

    Die Genauigkeit der Arteria carotis interna Stenose (ACIS) hängt von der jeweiligen Messmethode ab und beinflusst therapeutische Entscheidungen und Studienergebnisse. Die NASCET Messmethode bezieht das minimale Lumen auf den distalen Innendiameter und die ECST-Methode auf den lokalen Aussendiameter. Die direkte morphometrische Stenosemessung mit dem vierdimensional-assistierten dreidimensionalen farb-Doppler Ultraschall (4D/3DC-US) zeigte eine gute Validität für die etablierte NASCET-Methode. Die NASCET-Definition birgt klinisch relevante Nachteile. Unser Ziel war die Validität der ECST- im Vergleich zur NASCET-Methode prospektiv zu untersuchen, und die Genauigkeit im Vergleich zur klinisch etablierten Doppler-Sonografie (DUS) zu bestimmen.

    Methoden:

    In unserem Gefäßzentrum wurden 93 Patienten mit 122 ACIS mit der 4D/3DC-US Technologie untersucht. Hauptausschluskriterien waren unzulängliche Bildqualität, vorhergehende Revaskularisierung und Kontraindikationen zur Katheterangiografie. Die Studienuntersuchungen erhielten 80 Patienten mit der 4D/3DC-US (10 MHz) jeweils untereinander und zur nachfolgenden Katheterangiografie verblindet. Multiplanares off-line rendering wurde für die %-NASCET und %-ECST Stenose separat durchgeführt und veschiedenen Stenosegrade bestimmt.

    Ergebnisse:

    Die Spearman Korrelationskoeffizienten der Stenosegrade in der 4D/3DC-US zur Angiografie unterschieden sich nicht signifikant voneinander (NASCET 0,84, ECST 0,77, p = 0,155). Die Standardabweichung der Differenzen der Stenosegrade zwischen der 4D/3DC-US und der Angiografie (SDD) war für die NASCET- (8,1%) und die ECST-Methode (9,1%) ähnlich gut (p = 0,241). Die Intermethoden SDD der ECST Methode war zu der Interobserver SDD 52 konsekutiver Stenosen gemäss NASCET Definition nicht-inferior (p = 0,065). Ebenso zeigten sich keine Unterschiede der mit gleicher Methode gemessenen interobserver SDDs zwischen den angiografischen und den 4D/3DC-US Beobachtern (p ≥0,076). Binär zeigte die ECST- versus NASCET-Stenosegradbestimmung im Vergleich zur Angiografie einen nur tendenziell geringeren Kappa Wert (0,61 vs. 0,75) bei ebenso nicht signifikant niedrigerer Sensitivität und Spezifität ≥85% (p = 0,096). Die Genauigkeit der binären Stenosegraduierung mit der 4D/3DC-US unterschied sich nicht relevant von der DUS.

    Zusammenfassung:

    Die Anwendung der neuen 4D/3DC-US auf die ECST Methode ist im Vergleich zur NASCET-Definition eine akkurate, gut reproduzierbare Alternative und eröffnet Perspektiven für die klinische Anwendung.


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