Pneumologie 2019; 73(S 01)
DOI: 10.1055/s-0039-1677970
Freie Vorträge (FV DGP 1) – Sektion Endoskopie
Highlights der Interventionellen Pneumologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Sedierungstiefemonitoring in der Endoskopie – Herausforderungen und Forschungsbedarf für eine erfolgreiche Verbesserung der Patientensicherheit

J Garbe
1   Universitätsklinikum Halle (Saale), Klinik für Innere Medizin I
,
J Rosendahl
1   Universitätsklinikum Halle (Saale), Klinik für Innere Medizin I
,
J Kantelhardt
2   Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Institut für Physik, Lehrstuhl für Theoretische Physik
,
I Große
3   Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Institut für Informatik, Lehrstuhl für Bioinformatik
,
J Grau
3   Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Institut für Informatik, Lehrstuhl für Bioinformatik
,
P Michl
1   Universitätsklinikum Halle (Saale), Klinik für Innere Medizin I
,
S Eisenmann
1   Universitätsklinikum Halle (Saale), Klinik für Innere Medizin I
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
19 February 2019 (online)

 
 

    Das Standardverfahren zur Sedierung in der flexiblen Bronchoskopie ist die Nurse administered Propofol Sedation (NAPS). Daneben werden auch Monoregime mit Midazolam oder die Kombination beider Substanzen eingesetzt1. Wenngleich die NAPS allgemein als sicheres Verfahren wahrgenommen wird, kommt es regelmäßig zu unerwünschten Wirkungen, wie Entsättigungen und Hypotension. Seltener wird auch ein Abbruch der Untersuchung notwendig. Todesfälle durch NAPS sind beschrieben2. Insbesondere in der US-amerikanischen Fachliteratur wird daher die Sicherheit des Verfahrens immer wieder infrage gestellt3.

    Um die Sicherheit der Sedierung zu erhöhen wurden verschiedene Monitoringmethoden vorgeschlagen, u. a. basierend auf Atemexkursion und CO2 -Partialdruck, automatisiertem Audio-Feedback oder Veränderungen berechneter EEG-Parameter. Keine dieser Ansätze konnte sich bisher durchsetzen.

    Immer stärkere Rechenkraft erlaubt heute die Entwicklung von selbstlernenden Maschinen-algorithmen, die der Schlüssel für ein sicheres und robustes Monitoring der Sedierungstiefe seien könnten. Eine erste Pilotstudie, über die zu berichten sein wird, lieferte hierzu vielversprechende Ergebnisse. In Kooperation mit den aufgeführten Instituten laufen hierzu aktuell Studien am Uniklinikum Halle (Saale).

    Der Kurzvortrag wird die Ergebnisse der Pilotstudie sowie eine Übersicht über die Besonderheiten des Sedierungstiefemonitorings in der Endoskopie und bisher verfügbaren Verfahren geben. Weiterhin wird ein Ausblick auf neue Verfahren und zukünftige Ansätze erfolgen.

    [1] Hautmann, H. et al. (2011): Empfehlung zur Sedierung in der flexiblen Bronchoskopie. Pneumologie 65 (11): 647 – 652.

    [2] Rex, D. et al. (2009): Endoscopist-directed administration of propofol: a worldwide safety experience. Gastroenterology 137 (4): 1229 – 1237.

    [3] Coté, GA. (2011): The debate for nonanesthesiologist-administered propofol sedation in endoscopy rages on: who will be the “King of Prop?”. Gastrointestinal Endoscopy 73 (4): 773 – 776.


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