Pneumologie 2019; 73(S 01)
DOI: 10.1055/s-0039-1678034
Posterbegehung (P03) – Sektion Pneumologische Onkologie
NSCLC metastasiert, molekulare Treiber
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Optimierung und Standardisierung der Präanalytik von Blutproben für die liquid biopsy: noch immer eine ungelöste Aufgabe

M Fleischhacker
1   Universitätsklinikum Halle, Innere Medizin I/Pneumologie, Mol.Biol.Labor
,
B Schmidt
2   Drk Kliniken Berlin | Mitte, Pneumologie
,
E Arslan
2   Drk Kliniken Berlin | Mitte, Pneumologie
,
D Reinicke
3   Universitätsklinikum Halle (Saale)
,
S Eisenmann
4   Universitätsklinikum Halle (Saale), Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Pneumologie
,
B Wollschläger
5   Klinik für Innere Medizin I, Universitätsklinikum Halle, Pneumologie
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
19 February 2019 (online)

 
 

    Einleitung Die aktuellen Leitlinien zur Auswahl von Lungentumorpatienten, die mit einem Tyrosinkinaseinhibitor (TKI) behandelt werden können sehen vor, dass bei den Patienten, bei denen kein oder nicht ausreichend Tumorgewebe für eine molekulargenetische Analyse gewonnen werden kann, dafür zell-freie Plasma DNA genutzt werden kann. Das gilt ebenfalls für den Nachweis von Mutationen (wie z. B. T790M), die zu einer Resistenz gegen das eingesetzte TKI unter Therapie führen. Trotz dieser Empfehlungen gibt es noch keine verbindlichen Standards hinsichtlich der präanalytischen Prozesse die von der Blutentnahme bis zur Auswahl der Methode zur Analyse der Plasma DNA reichen. Ziel unserer Untersuchungen ist die Beantwortung der Frage ob die Verwendung von speziellen Blutabnahmeröhrchen zur Standardisierung beitragen kann.

    Material und Methoden Von therapie-naiven Patienten mit einem Lungentumor wurde vor Beginn der Therapie in EDTA und PAXgene ccfDNA Röhrchen Blut abgenommen. Die EDTA Proben wurden innerhalb von 4 h prozessiert (Plasmapräparation mittels 2-stufiger Zentrifugation) und das Plasma bei −40 °C gelagert. Die PAXgene ccfDNA Röhrchen wurden mindestens 2 und maximal 8 Tage bei Raumtemperatur gelagert. Die Plasmapräparation erfolgte unter den gleichen Bedingungen wie für die EDTA Proben. Die DNA Isolation und Bisulfitierung aller Proben erfolgte mittels des Epi BisKits (epigenomics AG, Berlin) und die Menge an methylierter SHOX2 und PTGER4 DNA wurde mit dem Epi proLung Test (epigenomics AG) bestimmt.

    Ergebnisse Aus allen Proben konnte ausreichend DNA für die Methylierungsanalyse gewonnen werden. Die Ergebnisse der quantitativen real-time PCR zeigten eine sehr gute Übereinstimmung. Für beide targets war die Menge an methylierter SHOX2 bzw. PTGER4 DNA vergleichbar, unabhängig davon ob das Blut in EDTA oder PAXgene ccf DNA Röhrchen abgenommen wurde. Eine Lagerung der PAXgene ccf DNA Röhrchen für mehrere Tage hatte keine Veränderung der Menge an zellfreier DNA zur Folge.

    Diskussion Die erhaltenen Ergebnisse können ein wichtiger Beitrag zur Standardisierung der Präanalytik der Blutentnahme und ein notwendiger Schritt auf dem Weg zum routinemäßigen Einsatz der liquid biopsy sein.


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