Pneumologie 2019; 73(S 01)
DOI: 10.1055/s-0039-1678122
Posterbegehung (P11) – Sektion Intensiv- und Beatmungsmedizin
Posterbegehung Intensiv- und Beatmungsmedizin I
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Veno-venöse Extrakorporale Membranoxygenierung (VV ECMO) zur Ermöglichung einer therapeutischen Ganzlungenlavage bei schwerer Alveolarproteinose

M Baumgaertel
1   Klinik für Innere Medizin 3 (Pneumologie), Internistische Intensivstation Klinikum Nürnberg Nord, Universitätsklinik der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität
,
D Wuerflein
1   Klinik für Innere Medizin 3 (Pneumologie), Internistische Intensivstation Klinikum Nürnberg Nord, Universitätsklinik der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität
,
U Neff
2   Klinikum Nürnberg, Klinik für Innere Medizin 3, Schwerpunkt Allergologie, Schlafmedizin
,
J Böhm
3   Klinikum Nürnberg
,
JH Ficker
1   Klinik für Innere Medizin 3 (Pneumologie), Internistische Intensivstation Klinikum Nürnberg Nord, Universitätsklinik der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität
,
J Swol
1   Klinik für Innere Medizin 3 (Pneumologie), Internistische Intensivstation Klinikum Nürnberg Nord, Universitätsklinik der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
19 February 2019 (online)

 
 

    Einleitung Die therapeutische Ganzlungenlavage (GLL) ist die Behandlung der Wahl der pulmonalen Alveolarproteinose (PAP). Während des Spülvorgangs wird das in den Alveolen angesammelte eiweißreiche Material entfernt. Während der GLL kann sich der beeinträchtigte pulmonale Gasaustausch bedrohlich verschlechtern.
    Material und Methoden Wir berichten über die protektive Anwendung einer veno-venösen extrakorporalen Membranoxygenierung (VV ECMO) während einer GLL.
    Ergebnisse Eine 52 Jahre alte Frau mit Husten, progredienter Dyspnoe und Gewichtsverlust von 8 kg in den letzten 3 Monaten wurde mit schwerer Ruhedyspnoe zuverlegt. Unter einer nasalen High Flow Sauerstofftherapie (HFNOT) mit einer Sauerstoffflussrate von 80%/50 L/min betrug der arterielle PaO2 bei der Patientin 96 mmHg (1 mmHg = 0,133 kPa). Daraus resultierte ein Oxygenierungsindex von 120. High Resolution (HR) CT des Thorax [Abb. 1] ergab einen dringenden Verdacht auf einen PAP, der in der Bronchoskopie mit BAL bestätigt wurde. Die WLL wurde über eine Doppellumentubus durchgeführt, um selektiv jede Lunge mit 25 bzw. 30 Liter NaCl 0,9% zu spülen. Die Patientin wurde vor der Intervention protektiv veno-venös kanüliert und die ECMO angeschlossen, um einen ausreichenden Gasaustausch während der Lavage und 48 Stunden danach sicherzustellen. Die Kanülen wurden in die rechte Oberschenkelvene (21 Fr, 38 cm) und die linke Jugularvene (19 Fr/23 cm) eingeführt. Eine CardioHelp ® (Maquet, Rastatt, Deutschland) wurde mit einem maximalen Fluss von 3,1 l/min, 2880 Umdrehungsrate/Minute und 3,5 l O2/min über ein Wandanschluss verwendet. 4 Tage nach der Entfernung der ECMO wurde der Patient extubiert. 5 Tage nach WLL zeigte sich im HR CT Thorax weitestgehend eine Rückbildung der Infiltrate in beiden Lungen. Die Patientin ist heute beschwerdefrei.

    Schlussfolgerung Protektive Anwendung einer VV ECMO kann einer schweren Hypoxämie mit lebensbedrohlichen Komplikationen während der WLL vorbeugen.

    Zoom Image
    Bilaterales „Crazy-Paving“ Muster im HR CT des Thorax, typisch für eine pulmonale Alveolarproteinose.

    #
     
    Zoom Image
    Bilaterales „Crazy-Paving“ Muster im HR CT des Thorax, typisch für eine pulmonale Alveolarproteinose.