Pneumologie 2019; 73(S 01)
DOI: 10.1055/s-0039-1678156
Freie Vorträge (FV DGP 11) – Sektion Intensiv- und Beatmungsmedizin
Freie Vorträge – Intensiv- und Beatmungsmedizin
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Nasen- vs. Mund-Nasen-Maske unter High-Intensity NIV bei Patienten mit chronisch hyperkapnischer COPD

J Callegari
1   Klinken der Stadt Köln gGmbH, Lung Center of Cologne, Merheim Hospital, University of Witten/Herdecke
,
JH Storre
2   Department of Intensive Care, Sleep Medicine and Mechanical Ventilation, Asklepios Fachkliniken Munich-Gauting
,
FS Magnet
1   Klinken der Stadt Köln gGmbH, Lung Center of Cologne, Merheim Hospital, University of Witten/Herdecke
,
SB Schwarz
1   Klinken der Stadt Köln gGmbH, Lung Center of Cologne, Merheim Hospital, University of Witten/Herdecke
,
W Windisch
1   Klinken der Stadt Köln gGmbH, Lung Center of Cologne, Merheim Hospital, University of Witten/Herdecke
,
C Hamm
1   Klinken der Stadt Köln gGmbH, Lung Center of Cologne, Merheim Hospital, University of Witten/Herdecke
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Publication History

Publication Date:
19 February 2019 (online)

 
 

    Hintergrund Die High-Intensity nicht invasive Beatmung (HI-NIV) ist eine etablierte Therapie bei Patienten mit chronisch hyperkapnischer COPD mit positiven Effekten auf Lebensqualität und Gesamtüberleben. Die Wahl der Maske gilt als entscheidender Faktor für die Therapieadhärenz bei NIV. Ob die Verwendung einer Nasen- (NM) oder Mund-Nasen-Maske (Full-Face-Maske, FFM) insbesondere bei Anwendung hoher inspiratorischer Beatmungsdrucke (IPAP) Einfluss auf Schlaf- oder Beatmungsqualität hat, ist bisher unklar.

    Methodik Randomisierte cross-over Studie bei Patienten mit chronisch hyperkapnischer COPD und bereits etablierter NIV-Therapie. Polysomnografie, Blutgasanalyse und transkutanes CO2 -Monitoring wurden unter Anwendung einer Nasen- oder Mund-Nasen-Maske in zwei konsekutiven Nächten erhoben, wobei in der zweiten Nacht der Wechsel auf den jeweils anderen Maskentyp erfolgte. Die subjektive Präferenz der Patienten wurde mittels eines individualisierten Fragebogens mit visualisierter Analogskala (VAS) erhoben. Primärer Endpunkt war die Schlafeffizienz.

    Ergebnisse Insgesamt wurden 30 Patienten analysiert. Der mittlere IPAP betrug 26 mbar. Die Schlafeffizienz war unter FFM tendenziell höher als bei NM (siehe Tabelle). Ein signifikanter Unterschied zeigte sich in der Dauer der Tiefschlafphasen (Stadium N3) zugunsten der FFM. Hinsichtlich pCO2, PtcCO2, pO2, Apnoe-Hypopnoe-Index und O2 -Sättigung konnten keine signifikanten Unterschiede beobachtet werden. Jedoch berichteten die Patienten über höhere Maskenleckage und störende Geräuschentwicklung unter FFM.

    Schlussfolgerung Bei der Verwendung einer FFM zeigt sich eine verbesserte Schlafqualität im Vergleich zur NM unter High-Intensity NIV. Der Gasaustausch unterscheidet sich dabei nicht.

    Tab. 1 Polysomnografie und Messung des Gasaustauschs unter nächtlicher NIV, FFM vs. NM

    Parameter

    FFM

    (Mittelwert)

    NM

    (Mittelwert)

    Therapieeffekt

    (95%-Konfidenzintervall)

    p-Wert

    Schlafeffizienz,

    % Zeit im Bett

    60.4

    50.5

    0.2 – 20.0

    0.054

    Stadium N1, %

    6.2

    10.5

    −8.3 – −0.4

    0.0034

    Stadium N2, %

    42.3

    44.2

    −10.3 – +6.5

    0.65

    Stadium N3, %

    34.8

    22.1

    +6.0 – +19.3

    0.0005

    Arousals/Stunde

    16.8

    17.7

    −10.3 – +8.3

    0.83

    PaCO2, mmHg

    46.8

    48.3

    −3.3 – −0.4

    0.11

    PtcCO2, mmHg

    47.7

    48.9

    −3.5 – +1.1

    0.29


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