Reflux nicht nur bei IPF: Pepsin aus bronchoalveolärer Lavage korreliert mit totaler Lungenkapazität bei nicht infektiösen, chronischen Lungenerkrankungen und Tumoren

Hintergrund und Ziel Eine Korrelation zwischen wiederkehrender Mikroaspiration bei gastro-ösophagealem Reflux und einigen Lungenerkrankungen, insbesondere IPF, COPD und Asthma, wurde bereits beschrieben. Die Relevanz bei anderen Lungenerkrankungen ist unklar. Ziel der Studie war es, Zusammenhänge zwischen Pepsin-Konzentration in der bronchoalveolären Lavage (BAL) und Lungenfunktion sowie Entzündung der Atemwege bei Patienten mit anderen nicht-infektiösen, chronischen Lungenerkrankungen bzw. Tumoren zu untersuchen.

Methoden Untersucht wurden Patienten unserer pneumologischen Station mit klinischer Indikation für eine BAL. Mittels ELISA wurden die Konzentrationen für Pepsin, CRP und TNF alpha bestimmt. Retrospektiv wurden spirometrische (FEV1, VC%Soll), bodyplethysmografische (Resistance, TLC%Soll), laborchemische, biometrische (Geschlecht, Größe, Gewicht) sowie klinische Parameter (Erkrankung, Medikation, Raucherstatus) erhoben.

Ergebnisse Insgesamt wurden 69 Patienten eingeschlossen. 2 Patienten mit IPF wurden ausgeschlossen. Bei 68 Patienten konnte Pepsin in der BAL nachgewiesen werden (Mittelwert 24.9 µg/ml). 42 Patienten wiesen nicht-infektiöse, chronische Lungenerkrankungen (z. B. Sarkoidose oder Tumore) auf oder es bestand nach Abklärung der Beschwerden ein Normalbefund. Diese zeigten eine signifikante negative Korrelation des BAL Pepsin zu TLC%Soll (Spearmans Korrelationskoeffizient −0.528, p-Wert 0.002) auf. Ein Zusammenhang zu Alter, BMI, Raucherstatus oder Medikation (PPI oder ACE-Hemmer) wurde nicht festgestellt. Es fand sich zudem eine positive Korrelation von BAL Pepsin zu BAL TNF alpha (Spearmans Korrelationskoeffizient 0.420, p-Wert 0.007).

Diskussion BAL Pepsin korreliert mit Entzündung der Atemwege und auch mit Schweregrad der Restriktion bei Patienten mit nicht-infektiösen, nicht-IPF Lungenerkrankungen und Tumoren. Reflux könnte daher bei diversen Lungenerkrankungen ein verursachender Parameter sein, hier sollten weitere Untersuchungen folgen.