Pneumologie 2019; 73(S 01)
DOI: 10.1055/s-0039-1678235
Posterbegehung (P18) – Sektion Klinische Pneumologie
Klinische Studien bei COPD, Asthma, Palliativmedizin & more
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Chancen und Perspektiven multiprofessioneller Palliativdienste in der Pneumologie

R Fricke
1   Drk Kliniken Berlin, Klinik für Innere Medizin, Schwerpunkt Pneumologie und Schlafmedizin
,
C Weltz
2   Drk-Kliniken Berlin Mitte
,
B Schmidt
2   Drk-Kliniken Berlin Mitte
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
19 February 2019 (online)

 
 

    Typische Krankheitsbilder in der Pneumologie werden im fortgeschrittenen Stadium häufig von hoher Symptomlast begleitet. Hierzu gehören neben dem Lungenkarzinom auch nicht-onkologische Erkrankungen wie die COPD und interstitielle Lungenerkrankung (ILD). So sind beispielsweise beim Lungenkarzinom mehr als die Hälfte der Patient*innen zum Zeitpunkt der Diagnosestellung symptomatisch.

    Die S3-Leitlinie Lungenkarzinom empfiehlt in diesem Zusammenhang eine routinemäßige und bereits frühe Integration palliativmedizinischer Unterstützung für Patient*innen mit fortgeschrittener Erkrankung. Multiprofessionelle Palliativdienste stellen eine Möglichkeit eines unterstützenden Versorgungsangebotes für Patient*innen mit fortgeschrittener Grunderkrankung dar, das sich bereits frühzeitig in den Behandlungsprozess implementieren lässt und Bestandteil des onkologischen Behandlungskonzeptes sein sollte. In der Pneumologie besteht dieser Bedarf auch für nicht-onkologische Erkrankungen.

    Der Aufbau eines solchen Palliativdienstes in einem Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung wurde durch eine qualitative Studie begleitet. Mittels leitfadengestützter Interviews wurden die spezifischen Bedürfnisse der betreuten onkologischen und nicht-onkologischen Patient*innen und Angehörigen exploriert. Zusätzlich wurden die als unterstützend empfundenen Aspekte der Begleitung identifiziert.

    Insgesamt wurde das Angebot des Palliativdienstes von den Patient*innen und Angehörigen gut angenommen. Die Befragten beschrieben eine kontinuierliche Betreuung, die von vertrauensvollen Beziehungen zum Palliativdienst geprägt war. Eine umfangreiche Beratung wurde ebenfalls als unterstützend empfunden. Neben Tumorpatient*innen profitieren auch Patient*innen mit nicht-onkologischen pneumologischen Krankheitsbildern von dem Versorgungsangebot.


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