Synchrone Lungenkarzinome: Zwei Fälle mit unterschiedlichem immunhistochemischem Profil

Hintergrund Mehrere primäre Lungenkarzinome können sich als synchrone oder metachrone Form präsentieren. Für die Behandlung ist eine exakte klinische und pathologische Tumorklassifikation erforderlich.

Methoden Wir präsentieren zwei Kasuistiken mit mehreren, synchron aufgetreten Lungenkarzinomen an denen das Behandlungskonzept erläutert wird. Zusätzlich erfolgt ein Überblick über die aktuelle Literatur um Empfehlungen für das therapetische Vorgehen zu begründen.

Ergebnisse Fall 1: Eine 74 jährige Patientin stellte sich zur Abklärung einer Raumforderung im rechten Lungenoberlappen vor. Die bronchoskopische Biopsie ergab ein gering differenziertes Adenokarzinom, sodass eine Oberlappenresektion durchgeführt wurde. Im Resektat zeigten sich drei unterschiedliche histologische Varianten mit verschiedener immunhistochemischer Avidität: solides azinäres Adenokarzinom, azinäres Adenokarzinom und adenosquamöses Karzinom. Es wurde die Tumornachsorge empfohlen.

Fall 2: Ein 59 jähriger Patient präsentierte sich mit zwei Rundherden im rechten Lungenoberlappen und linken Lungenoberlappen. Nach Lingularesektion links zeigte sich histologisch ein niedrig differenziertes Adenokarzinom. Nach Rekonvaleszenz erfolgte zur Befundsicherung eine atypische Keilresektion aus dem rechten Lungeoberlappen. Hier zeigte sich ein gering differenziertes, TTF-1 positives Adenokarzinom. Nach immunhistochemischer Aufarbeitung wurden beide Tumoren als zwei eigenständige Adenokarzinome eingestuft. Daraufhin wurde eine adjuvante Chemotherapie begonnen.

Zusammenfassung Synchrone primäre Lungenkarzinome sind keine Seltenheit. Die immunhistochemische Untersuchung ist entscheidend um die Proliferationsrate und Prognose der verschiedenen histologischen Varianten zu bewerten sowie zwei histologische ähnliche Tumoren voneinander zu differenzieren.