Tierarztl Prax Ausg K Kleintiere Heimtiere 2019; 47(01): 65
DOI: 10.1055/s-0039-1678434
Vorträge
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Immunhistochemische Charakterisierung von Zelllinien urogenitaler Karzinome des Rüden und funktionale Untersuchung von COX-2

E.-M. Packeiser
1   Klinik für Kleintiere, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Hannover
2   Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin, Universitätsmedizin Rostock, Rostock
,
M. Hewicker-Trautwein
3   Institut für Pathologie, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Hannover
,
A. Mohr
1   Klinik für Kleintiere, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Hannover
,
H. Thiemeyer
1   Klinik für Kleintiere, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Hannover
2   Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin, Universitätsmedizin Rostock, Rostock
,
J. Junginger
3   Institut für Pathologie, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Hannover
,
H. Murua Escobar
1   Klinik für Kleintiere, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Hannover
2   Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin, Universitätsmedizin Rostock, Rostock
,
I. Nolte
1   Klinik für Kleintiere, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Hannover
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Publication History

Publication Date:
26 February 2019 (online)

 
 

    Einleitung Urogenitale Karzinome des Rüden werden histologisch in Prostata-Adenokarzinome (PAC) und Übergangszellkarzinome (TCC) eingeteilt. Sie sind oft schwer therapierbar; für die Anwendung von COX-2-Hemmern wie Meloxicam ist jedoch eine verlängerte Überlebenszeit beschrieben. Zelllinien sind wichtige In-vitro-Modellsysteme für die präklinische Forschung. Eine Charakterisierung ist essenziell, um adäquate In-vitro-Modelle für spezifische Fragestellungen auszuwählen. Derzeit stehen wenige kanine PAC- und TCC-Linien zur Verfügung.
    Ziel ist es, neue etablierte Zelllinien im Vergleich zum Ursprungsgewebe zu charakterisieren und den Effekt von Meloxicam auf diese zu untersuchen.
    Methoden Selbstetablierte Zelllinien aus neun kaninen urogenitalen Karzinomen und Metastasen, sieben Ursprungsgewebe und weitere drei Gewebeproben wurden immunhistochemisch mit Antikörpern gegen HMWCK, CK7, CK8/18, Vimentin, UPIII, E-Cadherin, Calponin und COX-2 gefärbt. Nach Exposition der Zelllinien mit Meloxicam wurde ein PGE2−ELISA durchgeführt und die metabolische Aktivität sowie die Zellzahl bestimmt.
    Ergebnisse Die Histologie der Gewebeproben ergab drei PAC, vier TCC und drei Metastasen. Die Zelllinien wurden als vier PAC, drei TCC und zwei Metastasen klassifiziert. Im Vergleich zum Ursprungsgewebe zeigten die Zelllinien individuell Veränderungen in der immunhistochemischen Markerexpression. Die PGE2-Sekretion wurde bei sieben von neun Zelllinien durch Meloxicam in therapeutischer Dosis signifikant gehemmt. Die metabolische Aktivität wurde nicht beeinflusst.
    Schlussfolgerung Mittels dieser Charakterisierungen stehen neun weitere Zelllinien für In-vitro-Studien urogenitaler Karzinome des Rüden zur Verfügung. Sie sind aufgrund unterschiedlicher Eigenschaften für verschiedene Fragestellungen geeignet. Eine Untersuchung von Langzeiteffekten und Wirkmechanismen kann weitere Schlüsse über die Wirkung von Meloxicam auf Tumorzellen erlauben.


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