Nuklearmedizin 2019; 58(02): 109-110
DOI: 10.1055/s-0039-1683484
Wissenschaftliches Programm: Leuchtturm-Sitzungen
Leuchtturm-Sitzung 3: Uroonkologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Vergleich von Ga-68-RM2-PET/CT und Ga-68-PSMA-PET/CT in der Diagnostik des fortgeschrittenen kastrationsresistenten Prostatakarzinoms

M Heuschkel
1   Universitätsmedizin Rostock, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Rostock
,
J Kurth
1   Universitätsmedizin Rostock, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Rostock
,
OW Hakenberg
2   Universitätsmedizin Rostock, Urologische Klinik und Poliklinik, Rostock
,
S Nitsch
1   Universitätsmedizin Rostock, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Rostock
,
SM Schwarzenböck
1   Universitätsmedizin Rostock, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Rostock
,
BJ Krause
1   Universitätsmedizin Rostock, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Rostock
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
27 March 2019 (online)

 
 

    Ziel/Aim:

    Neben der Ga-68-PSMA-PET/CT, die derzeit das etablierte bildgebende Verfahren in der Rezidivdiagnostik des Prostata-Karzinoms darstellt, können auch andere Ziel-Strukturen, wie der Gastrin-releasing peptide receptor (GRPr) durch PET-Radiopharmaka, z.B. Ga-68-RM2, adressiert werden. Ga-68-RM2 hat in frühen Stadien des Prostatakarzinomrezidivs bereits eine gute Tumordetektion und eine hohe Übereinstimmung mit der Ga-68-PSMA-PET/CT gezeigt [1]. Ein theranostischer Ansatz durch Labeling mit Ga-68 oder Lu-177 ist ebenso möglich. In unserer retrospektiven Studie verglichen wir intraindividuell die Detektion von Tumorherden in der Ga-68-RM2- und Ga-68-PSMA-PET/CT bei fortgeschrittenen metastasierten kastrationsresistenten Prostata-Karzinom-Patienten (mCRPC).

    Methodik/Methods:

    Zur Entscheidung über eine Radionuklidtherapie mit Lu-177-PSMA oder Lu-177-RM2 erhielten 31 mCRPC-Patienten sowohl eine Ga-68-PSMA- als auch Ga-68-RM2-PET/CT. Es erfolgte die visuelle und die semiquantitative Auswertung (SUVmax und SUVpeak) von insgesamt 209 Tumorherden (4 Lokalrezidive, 68 Lymphknoten-, 113 Knochen-, 13 Leber-, 11 sonstige Metastasen).

    Ergebnisse/Results:

    In der visuellen Auswertung waren 3 Patienten PSMA- und RM2-negativ. Alle übrigen waren PSMA-positiv. Davon zeigten 16 Patienten auch eine RM2-Aufnahme. Bei 3 dieser Patienten war der RM2- wesentliche höher als der PSMA-Uptake, 2 zeigten eine gemischte RM2-/PSMA-Anreicherung, 11 waren wesentlich intensiver PSMA- als RM2-positiv. SUVmax und SUVpeak waren in der Gesamtheit aller Läsionen in der PSMA-PET signifikant höher als in der RM2-PET (p < 0,001), ebenso in der separaten Auswertung der Lymphknoten- (p = 0,034), Knochen- (p < 0,001) und Lebermetastasen (p = 0,039).

    Schlussfolgerungen/Conclusions:

    Der Großteil unserer fortgeschrittenen mCRPC-Patienten zeigte einen deutlich intensiveren PSMA- als RM2-Uptake. Einzelne Patienten waren jedoch auch deutlicher RM2- als PSMA-positiv. RM2 ist deshalb ein vielversprechender Tracer sowohl in Diagnostik als auch Therapie bei den Patienten, die sich PSMA-negativ präsentieren.

    Literatur/References:

    [1] Minamimoto R et al., Pilot Comparison of 68Ga-RM2 PET and 68Ga-PSMA-11 PET in Patients with Biochemically Recurrent Prostate Cancer. JNM 2016


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