Nuklearmedizin 2019; 58(02): 139
DOI: 10.1055/s-0039-1683572
Vorträge
PET: Prostata-Karzinom
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Einfluss der Ga-68 PSMA-PET/CT auf das strahlentherapeutische Vorgehen bei Patienten mit Prostatakarzinomen

NS Schmidt-Hegemann
1   Klinikum der Universität München, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, München
,
C Eze
1   Klinikum der Universität München, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, München
,
M Li
1   Klinikum der Universität München, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, München
,
P Rogowski
1   Klinikum der Universität München, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, München
,
C Schaefer
1   Klinikum der Universität München, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, München
,
C Stief
2   Klinikum der Universität München, Klinik und Poliklinik für Urologie, München
,
A Buchner
2   Klinikum der Universität München, Klinik und Poliklinik für Urologie, München
,
C Zamboglou
3   Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Strahlentherapie, Freiburg
,
WP Fendler
4   Universitätsklinikum Essen, Klinik für Nuklearmedizin, Essen
,
U Ganswindt
5   Medizinische Universität Innsbruck, Klinik für Strahlentherapie, Innsbruck
,
C Cyran
6   Klinikum der Universität München, Klinik und Poliklinik für Radiologie, München
,
P Bartenstein
7   Klinikum der Universität München, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, München
,
C Belka
1   Klinikum der Universität München, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, München
,
H Ilhan
7   Klinikum der Universität München, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, München
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
27 March 2019 (online)

 
 

    Ziel/Aim:

    Die PSMA PET/CT hat eine hohe diagnostische Wertigkeit sowohl bei Patienten mit persistierenden oder rezidivierenden Prostatakarzinomen als auch zum Primarstaging vor definitiver Therapie. Ziel der Arbeit ist es den Einfluss der PSMA PET/CT auf das strahlentherapeutische Vorgehen zu evaluieren.

    Methodik/Methods:

    Zwischen Februar 2014 und Dezember 2017 erhielten 172 Strahlentherapie-Patienten eine PSMA-PET/CT und wurden in diese retrospektive Analyse eingeschlossen. 22/172 Patienten (13%) wurden zur definitiven Strahlentherapie überwiesen, 51% (88/172) bei PSA-Persistenz nach radikaler Prostatektomie und 36% (62/172) bei PSA-Rezidiv nach radikaler Prostatektomie. Die diagnostische Wertigkeitt und die Änderung des radiotherapeutischen Ansatzes durch die PSMA PET/CT gegenüber klinischen Parametern und der konventionellen CT wurde dokumentiert.

    Ergebnisse/Results:

    120 von 172 Patiente (70%) zeigten positive Befunde in der PSMA-PET/CT mit signifikant höherer Detektionsrate bei Patienten mit PSA-Werten > 0,5 ng/ml (98/111; 88%). In der PSMA PET/CT wurden insgesamt 171 Läsionen identifiziert, in der PET alleine 156 und in der CT 85. Alle Patienten zeigten im Vergleich zur CT-Untersuchung signifikant häufiger positive Befunde in der PSMA PET/CT (Primärtumoren/lokales Rezidiv: 18% vs. 37%; Beckenlymphknoten: 21% vs. 44%; Fernmetastasen: 7% vs. 19%). Im Vergleich zur CT führte die PET/CT zu einer Änderung des Vorgehens bei 107/172 (62%) Patienten (8/22 (36%) Patienten vor definitiver Strahlentherapie; 31/62 (50%) Patienten mit PSA-Rezidiv; 68/88 (77%) Patienten mit PSA-Persistenz).

    Schlussfolgerungen/Conclusions:

    Die PSMA-PET/CT hat im Vergleich zur CT-Untersuchung insbesondere bei postoperativen Patienten einen hohen Einfluss auf das strahlentherapeutische Vorgehen. Dieser ist bei Patienten vor primärer Radiotherapie geringer. Der Stellenwert der hohen diagnostischen Wertigkeit der PSMA PET/CT und der Änderung des therapeutischen Vorgehens im Hinblick auf das klinische Outcome muss jedoch in größeren Kollektiven und prospektiven Arbeiten validiert werden.


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