Nuklearmedizin 2019; 58(02): 141-142
DOI: 10.1055/s-0039-1683580
Vorträge
Schilddrüse
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Response-Bewertung nach adjuvanter Radioiodtherapie in Abhängigkeit einer endogenen TSH-Stimulation versus rhTSH-Gabe

R Bacher
1   Köln
,
M Dietlein
1   Köln
,
C Kobe
1   Köln
,
M Hohberg
1   Köln
,
M Wild
1   Köln
,
A Drzezga
1   Köln
,
M Schmidt
1   Köln
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Publication History

Publication Date:
27 March 2019 (online)

 
 

    Ziel/Aim:

    Die adjuvante Radioiodtherapie (RIT) bei differenziertem Schilddrüsenkarzinom (DTC) kann entweder in Hypothyreose oder nach rhTSH Stimulation durchgeführt werden. Der Erfolg der RIT kann nach Kriterien der American Thyroid Association (ATA) in die Kategorien „excellent“ (ER), „indeterminate“ (IndR) und „incomplete“ (IncR) unterteilt werden.

    Methodik/Methods:

    Retrospektiv Auswertung von Patienten der eigenen Klinik mit DTC, die nach Thyreoidektomie eine adjuvante RIT in den Jahren 2010 bis 2014 in Hypothyreose oder unter rhTSH, sowie eine Kontroll-Ganzkörperszintigrafie (dxGKS) 6 – 9 Monate nach RIT, erhielten. Erfassung des „response“ zum Zeitpunkt der dxGKS.

    Ergebnisse/Results:

    300 Patienten erhielten ihre RIT in Hypothyreose, 66 Patienten unter rhTSH. Die verwendeten Aktivitäten lagen zwischen 1700 und 4000 MBq und waren im Mittel vergleichbar (Hypothyreose 3417 MBq, rhTSH 3284 MBq, p = 0,17). Ø TSH in Hypothyreose 52,2mU/l (10. – 90. Perzentile 25,9mU/l – 94,5mU/l). Alle Patienten waren M0, die Rate an N > 0 (n = 81 [28,5%]/n = 11 [16,9%], p = 0,06) sowie die T-Stadien (T> 2 n = 70 [23,4%]/n = 19 [29,2%], p = 0,34) waren vergleichbar In Hypothyreose hatten 26 (8,7%) einen TSH unter 25mU/l, 75 (25,2%) zwischen 25 und 35mU/l und 197 (66,1%) über 35mU/l. Die Rate an Patienten mit ER oder IndR war vergleichbar (93,3%, n = 279/92,4%, n = 61, p = 0,79]. Auch die Rate an IncR war bei Patienten in Hypothyreose (6,7%, n = 20) vergleichbar den Patienten unter rhTSH (7,6%, n = 5). Ein niedriger TSH-Wert bei RIT zeigte keine signifikanten Unterschiede. Die Raten waren (p im Vergleich zu rhTSH): TSH < 25mU/l 15,4% (n = 4), p = 0,265 TSH 25 – 35mU/l 4,0% (n = 3), p = 0,474 TSH > 35mU/l 6,6% (n = 13), p = 0,781.

    Schlussfolgerungen/Conclusions:

    Im untersuchten Patientenkollektiv zeigten sich mit publizierten Werten vergleichbare response-Raten, diese Raten waren vergleichbar zwischen mit rhTSH und in Hypothyreose vorbereiteten Patienten. Im retrospektiv analysierten Patientenkollektiv zeigten sich in Hypothyreose hier keine signifikanten Unterschiede bei hohem oder bei niedrigem TSH.


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