Nuklearmedizin 2019; 58(02): 142
DOI: 10.1055/s-0039-1683581
Vorträge
Schilddrüse
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Auswirkungen der minimal-extrathyroidalen Ausbreitung auf den Ablationserfolg bei Patienten mit PTC

F Ahmaddy
1   Klinikum der Universität München, Klinik und Poliklinik der Nuklearmedizin, München
,
H Ilhan
1   Klinikum der Universität München, Klinik und Poliklinik der Nuklearmedizin, München
,
D Wacker
1   Klinikum der Universität München, Klinik und Poliklinik der Nuklearmedizin, München
,
M Unterrainer
1   Klinikum der Universität München, Klinik und Poliklinik der Nuklearmedizin, München
,
P Bartenstein
1   Klinikum der Universität München, Klinik und Poliklinik der Nuklearmedizin, München
,
S Lehner
2   MVZ Dr. Neumaier&Kollegen, Nuklearmedizin, Regensburg
,
A Todica
1   Klinikum der Universität München, Klinik und Poliklinik der Nuklearmedizin, München
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
27 March 2019 (online)

 
 

    Ziel/Aim:

    In der revidierten 8. Auflage der TNM-Klassifikation für differenzierte Schilddrüsenkarzinome wurde die minimal-extrathyroidale Ausbreitung (mETE) aus der Definition der pT3-Kategorie entfernt. Ziel der Studie war es die Primärpräsentation und den Ablationserfolg nach Radiojodtherapie bei PTC pT1/2 -Patienten mit mETE (pT1/2+mETE; ehemals pT3) und ohne mETE (pT1/2-mETE) zu vergleichen.

    Methodik/Methods:

    Bei PTC Patienten die vormals ausschließlich aufgrund der mETE als pT3 klassifiziert wurden erfolgte retrospektiv eine Neueinstufung als pT1/2+mETE (gemäß 8. TNM-Auflage) und ein Vergleich mit einer Kontrollgruppe bestehend aus pT1/2-mETE (gemäß 7. und 8. TNM-Klassifikation). Als Therapieansprechen wurde ein stimulierter TG-Spiegel < 0,5 ng/ml sowie unauffällige I-131-Ganzkörperszintigrafie und Ultraschall nach 6 Monaten definiert.

    Ergebnisse/Results:

    163 pT3 Patienten wurden als pT1/T2+mETE reklassifiziert und mit 348 T1/T2-mETE verglichen. In der Primärpräsentation zeigte pT1/2+mETE signifikant höhere N1- (50% vs. 29%, p < 0,5) und R1-Raten (16% vs. 8%, p < 0,5). Unabhängig von mETE war der Therapieerfolg in beiden Gruppen weitgehend gleich verteilt (+mETE 64% vs. -mETE 69%, p = n.s.). Auch in der Subgruppenanalyse hatte die mETE keinen Einfluss auf den Ablationserfolg bei Patienten mit Lymphknotenmetastasen (N1) (+mETE 50% vs. -mETE 48%, p = n.s.) und ohne (N0/NX) (+mETE 78% vs. -mETE 78%, p = n.s.), wobei der Therapieerfolg in Patienten mit Lymphknotenmetastasen deutlich eingeschränkt gewesen ist.

    Schlussfolgerungen/Conclusions:

    Hinsichtlich des Ablationserfolgs zeigte sich insgesamt kein signifikanter Unterschied zwischen pT1/2-Patienten mit und ohne mETE. Es zeigt sich jedoch, dass die mETE ein Risikofaktor für Lymphknotenmetatasten und R1-Resektionen darstellt und somit eine Neigung zur systemischen Erkrankung besteht. Vorhandene Lymphknotenmetastasen beeinträchtigen den Ablationserfolg unabhängig von der mETE.


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