Nuklearmedizin 2019; 58(02): 154
DOI: 10.1055/s-0039-1683619
Poster
Schilddrüse
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Multispektrale optoakustische Tomografie (MSOT) der Schilddrüse

W Roll
1   Klinik für Nuklearmedizin, Universitätsklinikum Münster, Münster
,
NA Markwardt
2   Institute of Biological and Medical Imaging, Helmholtz Zentrum München, München
,
M Masthoff
3   Institut für klinische Radiologie, Universitätsklinikum Münster, Münster
,
A Helfen
1   Klinik für Nuklearmedizin, Universitätsklinikum Münster, Münster
,
J Claussen
4   iThera Medical, München
,
M Eisenblätter
3   Institut für klinische Radiologie, Universitätsklinikum Münster, Münster
,
A Hasenbach
5   European Institute for Molecular Imaging, University of Münster, Münster
,
S Hermann
5   European Institute for Molecular Imaging, University of Münster, Münster
,
A Karlas
2   Institute of Biological and Medical Imaging, Helmholtz Zentrum München, München
,
M Wildgruber
3   Institut für klinische Radiologie, Universitätsklinikum Münster, Münster
,
V Ntziachristos
2   Institute of Biological and Medical Imaging, Helmholtz Zentrum München, München
,
M Schäfers
1   Klinik für Nuklearmedizin, Universitätsklinikum Münster, Münster
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
27 March 2019 (online)

 
 

    Ziel/Aim:

    Gutartige und bösartige Schilddrüsenveränderungen sind häufige Fragestellungen im klinischen Alltag. Die Standarddiagnostik umfasst Ultraschall-/Doppler-Bildgebung, die Analyse von Schilddrüsenparametern im Blut sowie invasive Diagnostik mittels Feinnadelaspirationsbiopsie (FNAB) bis hin zur operativen Sanierung und histologischen Aufarbeitung. Wir haben den Nutzen eines Hybridsystems, bestehend aus multispektraler optoakustischer Tomografie (MSOT) und Ultraschall, für die nicht-invasive Diagnostik verschiedener Schilddrüsenerkankungen am Beispiel der Autoimmunthyreopathie vom Typ Basedow, sowie benigner und maligner Schilddrüsenknoten untersucht.

    Methodik/Methods:

    Mithilfe eines klinisch einsetzbaren hybriden Ultraschall-/MSOT-Bildgebungssystems (MSOT Acuity, iThera, München) wurden 18 Patienten untersucht. Die MSOT-Parameter deoxygeniertes (HbR), oxygeniertes (HbO2) und gesamtes Hämoglobin (HbT), Sauerstoffsättigung (sO2), Fett- und Wassergehalt wurden in Schilddrüsenlappen von Basedow-Patienten (n = 6) im Vergleich mit gesunden Schilddrüsenlappen (n = 8), sowie benignen (n = 13) und malignen Schilddrüsenknoten (n = 3) erhoben.

    Ergebnisse/Results:

    Die quantitativen MSOT-Parameter bei Autoimmunthyreopathie vom Typ Basedow ergaben signifikant höhere Werte für HbR und HbT (p = 0.0055 bzw. p = 0.0084) und signifikant niedrigere Werte für den Fettgehalt (p = 0.0293) im Vergleich zu gesundem Schilddrüsengewebe. Bösartige Schilddrüsenknoten zeigten signifikant niedrigere Werte für sO2 (p = 0.0393) und niedrigere Werte für den Fettgehalt, als gutartige Schilddrüsenknoten.

    Schlussfolgerungen/Conclusions:

    Die hybride Ultraschall-/MSOT-Bildgebung erlaubt die Darstellung funktioneller und morphologischer Gewebeparameter bei Patienten mit Schilddrüsenveränderungen. Die Ergebnisse dieser Pilotstudie zeigen das diagnostische Potential und die klinisch Anwendbarkeit bei benignen und malignen Schilddrüsenerkrankungen.


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