Nuklearmedizin 2019; 58(02): 173
DOI: 10.1055/s-0039-1683676
Poster
Radiomics und Modelling
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Prognostischer Wert der Texturanalyse und bildbasierter Biomarker der MRT und Iod-123-MIBG-Szintigrafie bei Neuroblastom-Patienten

K Kneer
1   Klinik für Nuklearmedizin, Ulm
,
CS Lisson
2   Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Ulm
,
A Boos
2   Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Ulm
,
C Otto
2   Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Ulm
,
G Glatting
1   Klinik für Nuklearmedizin, Ulm
,
C Beltinger
3   Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Ulm
,
M Beer
2   Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Ulm
,
V Prasad
1   Klinik für Nuklearmedizin, Ulm
,
AJ Beer
1   Klinik für Nuklearmedizin, Ulm
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
27 March 2019 (online)

 
 

    Ziel/Aim:

    Neuroblastome (NB) bei Kindern haben einen sehr heterogenen klinischen Verlauf. In dieser retrospektiven Studie untersuchten wir das prognostische Potential unterschiedlicher bildbasierter Biomarker der Iod-123-MIBG-Szintigrafie (MIBG), der Texturanalyse der MRT sowie der Diffusions-MRT (DWI).

    Methodik/Methods:

    20 Patienten (medianes Alter 3, 0,8 – 13a) erhielten eine Standardtherapie nach dem NB2004-Protokoll. MRT/MIBG wurden vor Therapiestart (baseline) und während der Therapiezyklen N4-N6 (Interimstaging) analysiert. Im MRT wurde für den Primärtumor (PT) und für maximal zwei Metastasen ein volume of interest definiert. Folgende Parameter wurden untersucht: TA: Skewness, Kurtosis, Centricity, Eccentricity; DWI: ADCmean; MIBG: Curie-Score. Es erfolgte eine Korrelation mit dem Eintreten eines Events (Progression, Rezidiv, Tod).

    Ergebnisse/Results:

    Die Skewness der T2HASTE war für alle Läsionen bei Patienten mit Events, signifikant höher, sowohl initial als auch im Interimstaging (p = 0.049/0.002), die Kurtosis nur im Interimstaging (p = 0.011/0.165). Ähnliche Resultate ergaben sich für den PT alleine (Skewness baseline/interim p = 0.042/0.004, Kurtosis Interimstaging p = 0.019). Die Texturanalyse der anderen MRT-Sequenzen war der T2HASTE nicht überlegen. Im Interimstaging unterschieden sich der ADCmean-Wert (p = 0.003) und der Curie-Score (p = 0.017) bei Patienten mit Events signifikant. Ein initialer ADCmean des PT von 0.75 10 – 3 mm2/s konnte ein Event mit einer Sensitivität von 100% und einer Spezifität von 67% vorhersagen (AUC 0.833), eine Skewness des PT von 0.177 mit einer Sensitivität von 80% und einer Spezifität von 83% (AUC 0.833).

    Schlussfolgerungen/Conclusions:

    Im Interimstaging waren der ADCmean sowie die Skewness der T2HASTE prognostisch den anderen MRT-Parametern überlegen. In Zusammenschau mit der MIBG sind diese bildbasierten Biomarker vielversprechende prognostische Faktoren, die in prospektiven Studien weiter untersucht werden müssen.


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