Nuklearmedizin 2019; 58(02): 189
DOI: 10.1055/s-0039-1683726
Poster
PET: Onkologie - FDG
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Mehrwert kombinierter schnittbildgebender Diagnostik bei der Detektion eines Hodgkin-Lymphom-Befalls des Waldeyer'schen Rachenrings

L Kurch
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Leipzig
,
C Mauz-Körholz
2   Universitätsklinikum Gießen/Marburg, Klinik und Poliklinik für Kinderhämatologie und -onkologie, Gießen
,
D Körholz
2   Universitätsklinikum Gießen/Marburg, Klinik und Poliklinik für Kinderhämatologie und -onkologie, Gießen
,
T Georgi
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Leipzig
,
D Hasenclever
3   Universitätsklinikum Leipzig, Institut für Medizinische Informatik, Statistik und Epidemiologie, Leipzig
,
J Bartelt
4   Universitätsklinikum Halle/Saale, Klinik und Poliklinik für Radiologie, Halle (Saale)
,
T Pelz
5   Universitätsklinikum Halle/Saale, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Halle (Saale)
,
D Vordermark
5   Universitätsklinikum Halle/Saale, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Halle (Saale)
,
W Wohlgemuth
4   Universitätsklinikum Halle/Saale, Klinik und Poliklinik für Radiologie, Halle (Saale)
,
O Sabri
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Leipzig
,
R Kluge
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Leipzig
,
D Stoevesandt
4   Universitätsklinikum Halle/Saale, Klinik und Poliklinik für Radiologie, Halle (Saale)
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
27 March 2019 (online)

 
 

    Ziel/Aim:

    Der Befall des Waldeyer'schen Rachenrings (WR) bei pädiatrischen Patienten mit einem Hodgkin-Lymphom (PHL) basiert derzeit hauptsächlich auf einer HNO-ärztlichen Racheninspektion. Wir stellen die Hypothese auf, dass die Befunde einer alleinigen Racheninspektion unspezifisch sind, einer hohen Interobservervariabilität unterliegen und dass mit modernen schnittbildgebenden Verfahren die Genauigkeit des WR-Stagings verbessert werden kann.

    Methodik/Methods:

    1752 PHL-Pat., die in die EuroNet-PHL-C1-Studie eingeschlossen wurden, erhielten eine zentrale Referenzbegutachtung ihrer Bildgebung (PET, CT, MRI) zum initialen Staging und zur Responsekontrolle; diese Bilddatensätze standen für die Auswertung zur Verfügung. Bei 17 der 1752 Pat. war der WR – in der Regel basierend auf einer Racheninspektion – als befallen bewertet worden. Wir entwickelten einen bildgebungsbasierten Algorithmus (BBA), bestehend aus FDG-PET (Screening-Instrument) und MRT und/oder kontrastmittelgestützem CT (Spezifizierungsinstrument), mit dem wir den WR dieser Patienten retrospektiv neu bewerteten.

    Ergebnisse/Results:

    Unter Anwendung des BBA konnte lediglich bei 5 von 17 Pat. ein Befall des WR bestätigt werden. Hingegen war bei 5 von 17 Pat. ein retropharyngealer Lymphknoten die Ursache für eine Seitenasymmetrie des WR. Bei 7 der 17 Pat. ergaben sich weder in der metabolischen noch in der morphologischen Bildgebung Hinweise auf einen WR-Befall.

    Schlussfolgerungen/Conclusions:

    Künftig sollte die Inspektion des WR bei PHL-Patienten durch Informationen aus der modernen Schnittbildgebung (PET und MRT/CT) unter Anwendung eines klar definierten BBA ergänzt werden, um eine höhere Genauigkeit des WR-Stagings zu erreichen. In der Folge könnte die Anzahl potentieller Bestrahlungsfelder auf den WR verringert werden.


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