Nervenheilkunde 2019; 38(05): 265
DOI: 10.1055/s-0039-1684949
Vorträge
Moderne bildgebende MR-Verfahren bei Neuromuskulären Erkrankungen
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

DTI-basierte in vivo-Untersuchungen zum zerebralen Propagationsmuster bei ALS: Multizenter- und Meta-Daten

J Kassubek
1   Ulm University, Neurologie, Ulm, Deutschland
,
K Del Tredici
1   Ulm University, Neurologie, Ulm, Deutschland
2   Ulm University, AG Klinische Neuroanatomie, Ulm, Deutschland
,
H Braak
1   Ulm University, Neurologie, Ulm, Deutschland
2   Ulm University, AG Klinische Neuroanatomie, Ulm, Deutschland
,
M Gorges
1   Ulm University, Neurologie, Ulm, Deutschland
,
AC Ludolph
1   Ulm University, Neurologie, Ulm, Deutschland
,
HP Müller
1   Ulm University, Neurologie, Ulm, Deutschland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
06 May 2019 (online)

 
 

    Hintergrund:

    Das neuropathologische Propagationsmuster der amyotrophen Lateralsklerose (ALS) beinhaltet vier sequentielle Stadien. Mittels spezifischer Techniken der Diffusionstensor-Bildgebung (DTI), dem Tract-of-Interest-Prinzip, konnte ein Transfer auf die Charakterisierung individueller ALS-Patienten in vivo entsprechend diesem Spreading-Konzept realisiert werden (Staging).

    Methoden:

    Es wird dargestellt, wie sich DTI-Daten aus multizentrischen MRT-Studien von ALS-Patienten (ex post facto) harmonisieren lassen und in der Analyse die Prinzipien der in vivo-Stadieneinteilung angewendet werden, neben der NiSALS-DTI-Studie auch der CALSNIC-DTI-Studie. Darüber hinaus werden DTI-Studien aus mehreren Standorten bei Phänotypen wie der Motoneuronerkrankung mit klinisch isoliertem Befall des zweiten Motoneurons oder der primären Lateralsklerose untersucht. Zuletzt wird eine Metanalyse bisheriger DTI-Studien bei ALS durchgeführt.

    Ergebnisse:

    Sowohl in der Meta-Analyse als auch in beiden großen multizentrischen Kollektiven bestätigte sich die Darstellung des zerebralen ALS-Propagationsmusters in vivoauf Gruppenniveau im Querschnitt- und Längsschnitt-Profil. Die DTI-Analysen aus mehreren Standorten bestätigten zudem die identischen ALS-Propagationsmuster für beide 'begrenzten' Phänotypen.

    Schlussfolgerungen:

    Das in vivo-Staging konnte auf Multizenter-Niveau im Querschnitt und Längsschnitt angewendet werden und stellt ein mögliches Read-out für klinische Studien bei ALS dar.


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