CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S119
DOI: 10.1055/s-0039-1686294
Abstracts
Otologie

Ergebnisse temporärer Versorgung mit einem nicht-invasiven Knochenleitungshörgerät nach Mittelohroperationen

M Teschner
1   Med. Hochschule Hannover; Klinik für HNO-Heilkunde, Hannover
,
D Murawski
1   Med. Hochschule Hannover; Klinik für HNO-Heilkunde, Hannover
,
T Lenarz
1   Med. Hochschule Hannover; Klinik für HNO-Heilkunde, Hannover
,
S Busch
1   Med. Hochschule Hannover; Klinik für HNO-Heilkunde, Hannover
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    Einleitung:

    Nach einer Mittelohroperation wird oftmals zur Optimierung des Heilungsprozesses der Gehörgang mit einer Tamponade versehen. Hierdurch erleidet der Patient eine temporäre Schallleitungsschwerhörigkeit. Es stellt sich die Frage, ob dieser temporären Beeinträchtigung mit einem temporär applizierten Knochenleitungshörgerät suffizient begegnet werden kann.

    Methoden:

    Zehn Patienten mit einer mittelohrchirurgischen Operation mit Tamponierung des Gehörgangs wurden für die Zeit der Tamponierung mit einem Adhear-Knochenleitungshörgerät versorgt (MED-EL, Innsbruck, Austria). Drei Wochen nach der Versorgung wurde das Sprachverstehen im Freiburger Einsilbertest bei 65 dB sowie im HSM-Satztest (HSM bei 65 dB und 55 dB Lärm) bestimmt. Weiter wurde die Patientenzufriedenheit mit dem SSQ-Fragebogen und dem Adhear-Nutzerfragebogen bewertet.

    Ergebnisse:

    Die Ergebnisse zeigen eine durchschnittliche Verbesserung des Sprachverstehens in Ruhe (Freiburger Einsilbertest) von 20% und eine Verbesserung des Satzverstehens im Lärm (HSM-Satztest) von 11% mit dem Adhear im Vergleich zur unversorgten Situation. Beim SSQ-Fragebogen erhielt das Adhear eine Wertung im Mittelwert von 5,14. Der Adhear-Nutzerfragebogen ergab gute Bewertungen. Die Klangqualität wurde von allen Patienten als ausreichend (N = 4) bis gut (N = 5) bewertet.

    Schlussfolgerungen:

    Die Versorgung mit einem Adhear-Knochenleitungshörgerät kann das Sprachverstehen in der Phase einer postoperativen Tamponierung des Gehörgangs verbessern. Hierbei kommt zugute, dass das Knochenleitungshörgerät mithilfe einer Klebevorrichtung fixiert werden kann und kein operativer Eingriff notwendig ist. Falls durch die Operation ein hörverbessernder Effekt ausbleiben sollte, kann der Patient das Adhear weiter verwenden.


    #
    Priv.-Doz. Dr. Magnus Teschner
    Med. Hochschule Hannover; Klinik für HNO-Heilkunde,
    Carl Neuberg Str. 1, 30625
    Hannover

    Publication History

    Publication Date:
    23 April 2019 (online)

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