Frühe intracochleare MRT-bewertete Effekte nach Cochlea-Implantation

Einl.:

Jüngste Entwicklungen in Bezug auf CI-Magnete (z.B. einen bipolaren diametralen Magneten) und verfeinerte chirurgische Techniken (z.B. Implantatpositionierung) haben die Beziehung zwischen einem Cochlea-Implantat und der MRT erheblich beeinflusst und verändert. Die MRT-Untersuchung hat sich von einer Kontraindikation zu einem sicheren Diagnosewerkzeug geändert. Zum ersten Mal ist eine schmerzfreie in vivo-Beurteilung des Flüssigkeitszustands der Cochlea nach dem Einführen einer Elektrode durch eine MRT-Untersuchung möglich geworden.

Ziel der Studie war es, den frühen postoperativen Flüssigkeitszustand der Cochlea nach einer Cochlea-Implantation durch MRT-Sequenzen bei 3 Tesla (T) zu bewerten.

Meth.:

In unserer Studie wurden 30 Patienten mit einem diametral bipolaren Implantatsystem mit lateraler Wandelektrode implantiert. Wir haben den intracochleären Zustand am ersten postoperativen Tag in einer axialen und koronaren Position mit einer T2- und T1-gewichteten Sequenz bei 3T und einer Auflösung von 0,8 mm ausgewertet. Wir verglichen die ausgewertete intracochleäre Position mit dem routinemäßig postoperativ durchgeführten MSCT/CBCT-Scan.

Erg.:

In allen außer zwei Fällen zeigte das MRT-T2-Signal in der basalen Windung ein vermindertes Scala-Tympani-Signal, das mit der entsprechenden im MSCT/CBCT-Scan geschätzten Scala-Tympani-Position zusammenhängt. In einem Fall verursacht ein Aufstellen der Elektrode in der basalen Windung ein verringerten T2-Signal. Anzeichen einer regionalen Blutung in der T1-Wichtung wurden nicht beobachtet. In einem Fall wurde eine vollständige Abnahme des T2-Signals in Folge eines sog. Drill-outs beobachtet.

Fazit:

Eine frühzeitige postoperative MRT liefert zusätzliche Informationen über den intracochlearen Zustand nach Cochlea-Implantation.

Stephan Weil

Klinikum Bielefeld,

Teutoburger Str. 50, 33602

Bielefeld

Email: [e-mail]

Publication History

Publication Date:
23 April 2019 (online)