Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2019; 16(02): e37
DOI: 10.1055/s-0039-1688048
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Case report: Primärmanifestation eines diffusen großzelligen B-Zell- Lymphoms in der Mamma

M Sandru
1   Universitätsfrauenklinik Tübingen, Brustzentrum, Tübingen, Deutschland
,
K Bosse
1   Universitätsfrauenklinik Tübingen, Brustzentrum, Tübingen, Deutschland
,
C Röhm
1   Universitätsfrauenklinik Tübingen, Brustzentrum, Tübingen, Deutschland
,
R Fugunt
1   Universitätsfrauenklinik Tübingen, Brustzentrum, Tübingen, Deutschland
,
B Böer
1   Universitätsfrauenklinik Tübingen, Brustzentrum, Tübingen, Deutschland
,
U Hoopmann
1   Universitätsfrauenklinik Tübingen, Brustzentrum, Tübingen, Deutschland
,
I Gruber
1   Universitätsfrauenklinik Tübingen, Brustzentrum, Tübingen, Deutschland
,
G Helms
1   Universitätsfrauenklinik Tübingen, Brustzentrum, Tübingen, Deutschland
,
C Ott
1   Universitätsfrauenklinik Tübingen, Brustzentrum, Tübingen, Deutschland
,
S Gürgan
1   Universitätsfrauenklinik Tübingen, Brustzentrum, Tübingen, Deutschland
,
H Burow
1   Universitätsfrauenklinik Tübingen, Brustzentrum, Tübingen, Deutschland
,
E Oberlechner
1   Universitätsfrauenklinik Tübingen, Brustzentrum, Tübingen, Deutschland
,
A Hartkopf
2   Universitätsfrauenklinik Tübingen, Tübingen, Deutschland
,
FA Taran
2   Universitätsfrauenklinik Tübingen, Tübingen, Deutschland
,
M Hahn
1   Universitätsfrauenklinik Tübingen, Brustzentrum, Tübingen, Deutschland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
28 May 2019 (online)

 
 

    Die Primärmanifestation eines Non-Hodgkin-Lymphoms in der Mamma ist selten. Die Inzidenz beträgt zwischen 0,5 und 1% aller Non-Hodgkin-Lymphome (NHL) [1]. Die häufigste Form ist das B-Zell-Lymphom.

    Wir berichten über eine 54-jährige Patientin die sich wegen eines indolenten, festen, verschiebbaren und schnell wachsenden Tastbefunds in der rechten Brust vorstellte. Sie stellte sich im gutem Allgemeinzustand vor. Mammographisch zeigt sich eine Dichteasymetrie zugunsten der rechten Seite. Die Mammasonografie zeigt ein 46 × 43 × 27 mm ovalärer, glatt berandeter, echoarmer Herdbefund, welches für Fibroadenom oder Phylloidestumor verdächtigt ist und als BI-RADS 4 eingestuft wird. Es erfolgt die bioptische Abklärung mittels Core-Needle-Biopsie des suspekten Herdbefundes. Im Rahmen der interdisziplinären Tumorkonferenz wurde eine Chemoimmuntherapie mit 6 x R-CHOP-21 + 2 x R gefolgt von einer IF-Radiatio empfohlen und anschließend die regelmäßige Nachsorge.

    Laut Follicular Lymphoma International Prognostic Index wird die Erkrankung in diesem Fall mit Low risk eingestuft und das 5-Jahres-Überleben liegt bei 91%.

    Im Vergleich zum primären Mammakarzinom musste dieser Befund nicht operiert werden, weil beim NHL der Mamma um die Manifestation einer hämatologischen Systemerkrankung handelt, in der Literatur wurde weder für die Mastektomie, noch für die axilläre Lymphnodektomie ein Vorteil für die Patientinnen beschrieben [4,5].

    Es bestehen keine spezifischen bildgebenden Kriterien der Brust für die NHL [1,2,3].

    Wie der Fallbericht zeigt, können sich auch hinter Herdbefunden mit bildmorphologisch benignen Kriterien hochmaligne Tumore verstecken.

    Aktuell treten Lymphome, insbesondere das anaplastische großzellige Lymphom (ALCL) – welches bei Brustimplantat-Trägerinnen auftritt – in den Fokus [6], auch hier wird dieVerdachtsdiagnose nicht durch das Bild sondern durch die Symptomatik (Serom) gestellt.


    #