Diabetologie und Stoffwechsel 2019; 14(S 01): S37
DOI: 10.1055/s-0039-1688213
Poster
Stoffwechselentgleisungen
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Intraindividuelle Variabilität des selbst gemessenen Blutzuckers korreliert mit dem Hypoglykämierisiko bei Erwachsenen mit Typ 1 und Typ 2 Diabetes

M Grundner
1   Hainburg, Hainburg, Hainburg, Germany
,
T Bailey
2   AMCR Institute, AMCR Institute, Escondido, CA, United States
,
A Bhargava
3   Iowa Diabetes and Endocrinology Research Center, Iowa Diabetes and Endocrinology Research Center, Des Moines, United States
,
H de Vries
4   University of Amsterdam, Department of Endocrinology, Academic Medical Center, Amsterdam, Netherlands
,
G Gerety
5   Albany Medical College, Albany Medical College, Albany, NY, United States
,
J Gumprecht
6   Medical University of Silesia, Medical University of Silesia, Zabrze, Poland
,
W Lane
7   Mountain Diabetes and Endocrine Center, Mountain Diabetes and Endocrine Center, Asheville, NC, United States
,
C Wysham
8   Rockwood Clinic, Diabetes and Endocrinology Center, Spokane, WA, United States
,
B Bak
9   Novo Nordisk A/S, Novo Nordisk A/S, Soborg, Denmark
,
E Hachmann-Nielsen
9   Novo Nordisk A/S, Novo Nordisk A/S, Soborg, Denmark
,
A Philis-Tsimikas
10   Scripps Whittier Diabetes Institute, Scripps Whittier Diabetes Institute, San Diego, CA, United States
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
07 May 2019 (online)

 
 

    Der Zusammenhang zwischen Hypoglykämien und intraindividueller Variabilität der Blutzuckereinstellung ist nicht gut untersucht. Diese Post-hoc-Auswertung von zwei doppelblinden Treat-to-Target-Crossover-Studien, in denen Insulin degludec 100 E/ml und Insulin glargin 100 E/ml (je einmal täglich) bei Erwachsenen mit Typ 1 Diabetes (T1D, SWITCH 1, n = 501) bzw. insulinerfahrenen Erwachsenen mit Typ 2 Diabetes (T2D, SWITCH 2, n = 721) untersucht wurden, setzt die intraindividuelle Variabilität der selbst gemessenen Blutglucose (SMBG) in Verbindung zum Auftreten von Hypoglykämien. Anhand der verfügbaren SMBG-Messungen wurde eine wöchentliche Varianz für jeden Patienten bestimmt, dabei wurden die log-SMBG Werte für die relativen Vergleiche verwendet. Für jeden Patienten wurde das geometrische Mittel der wöchentlichen Varianz berechnet. Die Mittelwerte wurden in Terzile unterteilt, um Patienten mit niedriger, mittlerer oder hoher intraindividueller Variabilität zu gruppieren. Die Auswirkungen einer niedrigen oder hohen Variabilität im Vergleich mit der mittleren Variabilität wurde in Bezug auf das Auftreten symptomatischer Hypoglykämien insgesamt (schwer oder Blutzucker-bestätigt [ < 3,1 mmol/l]), nächtlicher symptomatischer (00:01 – 05:59 Uhr) und schwerer Hypoglykämien (die die Hilfe Dritter erfordern und von einem verblindeten Beurteilungsgremium bestätigt wurden) ausgewertet. Die intraindividuelle Variabilität der Nüchtern-SMBG korrelierte bei Patienten mit T1D und T2D signifikant mit den Raten von symptomatischen Hypoglykämien insgesamt und nächtlichen symptomatischen Hypoglykämien (je p < 0,0001). Bei schweren Hypoglykämien wurde dieser signifikante Zusammenhang auch bei Patienten mit T1D beobachtet, während sich bei Patienten mit T2D in den Terzilen kein signifikanter Unterschied zeigte. Schlussfolgernd ging eine höhere SMBG-Variabilität mit höheren Hypoglykämieraten einher. Behandlungsoptionen, die die intraindividuelle Variabilität der Nüchtern-SMBG reduzieren, könnten somit zu einer Reduktion des Hypoglykämierisikos beitragen.


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