Z Gastroenterol 2019; 57(06): e172-e173
DOI: 10.1055/s-0039-1688858
Kategorie: Klinisch orientierte Forschung
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Endoskopische (Teil-) Appendektomie mittels EFTR: Fallserie eines neuen endoskopischen Therapieverfahrens bei Adenomen im Appendixostium

C Schäfer
1   Kliniken des Landkreises Neumarkt i.d. OPf. Med. Klinik II
,
H Albrecht
1   Kliniken des Landkreises Neumarkt i.d. OPf. Med. Klinik II
,
M Hemmel
1   Kliniken des Landkreises Neumarkt i.d. OPf. Med. Klinik II
,
S Reitinger
1   Kliniken des Landkreises Neumarkt i.d. OPf. Med. Klinik II
,
BM Rau
1   Kliniken des Landkreises Neumarkt i.d. OPf. Med. Klinik II
,
M Evert
1   Kliniken des Landkreises Neumarkt i.d. OPf. Med. Klinik II
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Publication Date:
28 May 2019 (online)

 
 

    Die endoskopische transmurale Vollwandresektion (EFTR) erweitert das endoskopische Resektionsspektrum, indem diese Methode die Resektion von Läsionen erlaubt, die bei der Unterspritzung keine Abhebung von der Mukosa zeigen, die submukös liegen oder bereits ein Mukosakarzinom beinhalten. Bisher publizierte retrospektive Daten deuteten darauf hin, dass die Methode sicher und effektiv ist. Wir berichten hier über eine Fallserie von 5 Patienten, die uns zum Versuch einer EMR eines Coecumpolypen, der im Bereich der Appendixbasis lokalisiert waren, zugewiesen wurden. In den hier durchgeführten Coloskopien zeigten sich im Coecum in der Appendixgrube die vorbekannten adenomatösen Polypen. Histologisch konnten tubuläre, tubolo-villöse oder serratierte Adenome (niedriggradige IEN nach WHO) gesichert werden. Versuche der Unterspritzung und anschließender Abtragung mittels EMR gelangen auf Grund der Lage nicht bzw. erschienen makroskopisch nicht geeignet für eine EMR. Es wurde daher die Indikation zur endoskopischen Vollwandresektion mit dem FTRD-System der Fa. Ovesco (Tübingen) gestellt. Nach Markierung der Läsionen und Montage der FTRD-Kappe und erneutem Vorspiegeln bis zur Zielläsion im Coecum, wurden diese mit der Appendix eingesaugt und nach Platzierung des Clips mit der Schlinge abgetragen. Es wurden Resektate zwischen 2 – 5 cm als Vollwandresektate einer Appendix mit Adenomen geborgen. Die histologische Begutachtung zeigte Teilappendices mit o.g. Histologien mit Appendixwand mit Übergang zur Zökumwand. Es lag in allen Resektaten ein Vollwandresektat vor. Die Absetzungsränder waren in allen Fällen adenomfrei, somit R0-Status. Es erfolgte prophylaktisch eine periinterventionelle antibiotische Therapie mit Cefuroxim. Alle Patienten präsentierten sich postinterventionell beschwerdefrei, der Kostaufbau wurde problemlos toleriert und die Patienten konnten zwei Tage später beschwerdefrei entlassen werden. Eine Appendizitis des verbliebenen Appendix trat in keiner der Fälle auf. Wir berichten somit hier über eine kleine Fallserie einer erfolgreichen Polypektomie und Teilappendektomie mittels FTRD-Technik. Zukünftig könnten somit auch Patienten, die bisher primär eine Coecalpolresektion mit Appendektomie benötigten, hiermit reseziert werden.

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