Z Gastroenterol 2019; 57(06): e173-e174
DOI: 10.1055/s-0039-1688861
Kategorie: Klinisch orientierte Forschung
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Rolle des TIPS im Management von Patienten mit Leberzirrhose – Erfahrungen aus einem tertiären Zentrum

L Avalos-Huber
1   Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Universitätsklinikum Regensburg
,
H Goessmann
2   Institut für Röntgendiagnostik, Universitätsklinikum Regensburg
,
M Müller-Schilling
1   Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Universitätsklinikum Regensburg
,
M Selgrad
1   Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Universitätsklinikum Regensburg
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
28 May 2019 (online)

 
 

    Einleitung:

    Die Anlage eines transjugulären intrahepatischen portosystemischen Shunts (TIPS) hat sich in den letzten Jahren als Behandlungsstandard für zahlreiche Komplikationen der Leberzirrhose durchgesetzt. Mehrere Studien haben einen deutlichen Benefit für Patienten nach TIPS Anlage gezeigt. In dieser Studie haben wir den klinischen Verlauf der Patienten in einem tertiären Zentrum nach TIPS Anlage analysiert.

    Methoden:

    In dieser retrospektiven Analyse wurden 73 Patienten (19 Frauen, 54 Männer) nach TIPS Anlage für den Zeitraum von 12 Monaten nachbeobachtet. Die Datenerhebung umfasste den Zeitraum von Januar 2016 bis Juli 2017. Es wurden Komplikationen der Lebererkrankung, Behandlungsmodifikationen sowie klinische und biochemische Variablen zur Beurteilung der Leberfunktion vor TIPS Anlage sowie 3,6 und 12 Monate nach dem Eingriff analysiert.

    Ergebnisse:

    Das mittlere Alter der Patienten lag bei 55,75 Jahre (± 11,12 SD) und die Ätiologie der Lebererkrankung umfasste eine ethyltoxische Genese (68%), nicht alkoholische Steatohepatitis (8%), Hepatitis B/C Infektion (8%), Budd-Chiari Syndrom (5,3%) und kryptogene Genese (10,7%). Bei einem Großteil der Patienten lag eine fortgeschrittene Lebererkrankung vor (Child-Pugh Stadium B/C = 91,7%).

    Direkte peri- oder postinterventionelle allesamt beherrschbare Komplikationen traten bei 9,7% der Patienten auf. Die Anlage eines TIPS hatte einen positiven Einfluss auf die Leberfunktion (MELD Score d1: 13,38 im Mittel; Monat 12: 12,17). Ebenso zeigte sich eine Verbesserung der Transaminasen, des Albumins, wobei eine diskrete Verschlechterung der Bilirubinwerte auftrat. Der Diuretikaverbrauch konnte während des Erhebungszeitraums ebenso gesenkt werden.

    Zusammenfassung:

    Die Anlage eines TIPS bei Patienten mit Leberzirrhose stellt ein sicheres Verfahren dar. Trotz der fortgeschrittenen Lebererkrankung in unserem Kollektiv zeigt sich eine Verbesserung der Laborwerte im Verlauf. Unsere Daten legen nahe, dass eine TIPS Anlage bei Patienten mit Leberzirrhose frühzeitig in dem Behandlungsalgorithmus diskutiert werden sollte.


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