Spezifisches Gesundheitswissen und Gesundheitskompetenz von Patienten vor und nach Adipositaschirurgie

Einleitung:

Gutes spezifisches Gesundheitswissen der Kandidaten für Adipositaschirurgie ist eine wichtige Voraussetzung für die adäquate postoperative Gewichtsreduktion und einen komplikationsarmen Verlauf. Für die vorgestellte Studie wurde ein multiple-choice Wissenstest entworfen, der alle Aspekte der Adipositaschirurgie umfasst. Ausgewertet wurden die Korrelation zwischen spezifischen Gesundheitswissen und der allgemeinen Gesundheitskompetenz, dem Ausmaß an Depressivität und Angststörungen, dem % EWL, sowie spezifischen Komplikationen nach Adipositaschirurgie.

Methoden:

An der Studie im Jahr 2016 haben zwei Gruppen teilgenommen, präoperative (n = 109) Kandidaten zur Adipositaschirurgie und postoperative (n = 110) Patienten 12 bis 74 Monate (durchschnittlich 33 Monate, SD = 16,5) nach dem Eingriff (Magenbypass oder Schlauchmagen). Alle Patienten haben ein präoperatives multimodales Vorbereitungsprogramm abgeschlossen. Die allgemeine Gesundheitskompetenz wurde mittels des HLS-EU-Q16 erhoben. Die Fragebögen PHQ-9 und GAD-7 wurden zur Auswertung des Ausmaßes an Depressivität und Angststörungen verwendet.

Ergebnisse:

Die prä- und postoperativen Patienten unterschieden sich nicht im spezifischen Gesundheitswissen (75% richtige Antworten im Wissenstest). Es wurde keine Korrelation zwischen spezifischem Gesundheitswissen und allgemeiner Gesundheitskompetenz, Ausmaß an Depression und Angstsymptomatik gefunden. Bei postoperativen Patienten war das spezifische Gesundheitswissen nicht mit der Gewichtsreduktion assoziiert.

Schlussfolgerung:

Der neue Fragebogen kann zum Screening vom spezifischen Gesundheitswissen von Adipositaschirurgischen Patienten eingesetzt werden.