Zentralbl Chir 2019; 144(S 01): S58-S59
DOI: 10.1055/s-0039-1694103
Vorträge – DACH-Jahrestagung: nummerisch aufsteigend sortiert
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Perioperative Chemotherapie versus neoadjuvante Radiochemotherapie bei Patienten mit Adenokarzinom der distalen Speiseröhre in Österreich

OO Koch
1   Universitätsklinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität, Salzburg, Austria
,
A Tschoner
2   Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Ordensklinikum Barmherzige Schwestern Linz, Austria
,
R Partl
3   Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie, Universitätsklinikum Graz, Austria
,
A Perathoner
4   Universitätsklinik für Viszeral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie, Medizinische Universität Innsbruck, Austria
,
P Gehwolf
4   Universitätsklinik für Viszeral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie, Medizinische Universität Innsbruck, Austria
,
M Weitzendorfer
1   Universitätsklinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität, Salzburg, Austria
,
M Varga
1   Universitätsklinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität, Salzburg, Austria
,
K Kapp
3   Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie, Universitätsklinikum Graz, Austria
,
R Függer
2   Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Ordensklinikum Barmherzige Schwestern Linz, Austria
,
D Öfner-Velano
4   Universitätsklinik für Viszeral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie, Medizinische Universität Innsbruck, Austria
,
K Emmanuel
1   Universitätsklinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität, Salzburg, Austria
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
04. September 2019 (online)

 
 

    Hintergrund:

    Ziel dieser Studie ist es, das Outcome der Patienten, die perioperative Chemotherapie mit jenen, die neoadjuvante Radiochemotherapie beim Adenokarzinom der distalen Speiseröhre (AEG I) erhielten, zu vergleichen.

    Material und Methode:

    Retrospektive Analyse geeigneter Patienten aus vier österreichischen Zentren. Eingeschlossen wurden Patienten, die zwischen Jänner 2007 und Oktober 2017 wegen eines AEG I neoadjuvant eine Radiochemotherapie nach dem CROSS Schema (Carboplatin/Paclitaxel + RTX 41,4 Gy) oder eine perioperative Chemotherapie mit EOX (Epirubicin, Oxaliplatin, Xeloda) erhielten und ösophagektomiert wurden. Als Vergleichsgrößen wurden die primären Outcomes Gesamtüberleben (GÜ) und Krankheitsfreies Überleben (KÜ) sowie die sekundären Outcomes wie das Erreichen einer pathologischen Komplettremission (ypT0N0M0) oder eines Downstagings der T oder N Kategorie herangezogen.

    Ergebnis:

    Vollständige Daten waren von 104 Patienten vorhanden, davon waren 53 Patienten in der CROSS Gruppe und 51 in der EOX Gruppe. Zwischen den beiden Gruppen zeigte sich kein Unterschied betreffend demographische Daten und Tumorstadium. Durchschnittlich wurden signifikant mehr Lymphknoten in der EOX Gruppe im Vergleich zur CROSS Gruppe entfernt (EOX 29 ± 15,5 vs. CROSS 22 ± 8,8; p < 0,05).

    Das GÜ lag in der EOX Gruppe nach ½ -1, und 3 Jahren bei 92%, 75%, und 51%. In der CROSS Gruppe lag das GÜ nach ½ -1, und 3 Jahren bei 85%, 66%, und 17% (p < 0.00).

    Das KÜ lag in der EOX Gruppe nach ½ -1,nund 3 Jahren bei 90%, 73%, und 45%, in der CROSS Gruppe bei 81%, 55%, und 15% (p < 0.00).

    Signifikante Unterschiede zeigten sich auch in der Rate der pathologischen Komplettremission, welche nach CROSS in 23% der Patienten und nach EOX bei 10% der Patienten erreicht wurde (p < 0.00). Ein Downstaging der T-Kategorie zeigte sich signifikant häufiger nach CROSS, kein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Gruppen zeigte sich in der N-Kategorie.

    Schlussfolgerung:

    In Bezug auf das lokale Ansprechen erzielt die Radiochemotherapie bessere Ergebnisse, in Hinblick auf die systemische Kontrolle zeigt sich eine Tendenz zu Gunsten der perioperativen Chemotherapie. Außerdem beeinflusst die Art der neoadjuvanten Therapie signifikant die Rate der resezierten Lymphknoten.


    #