Zentralbl Chir 2019; 144(S 01): S60-S61
DOI: 10.1055/s-0039-1694108
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Eine prospektiv, randomisierte Studie zur Wertigkeit der Eigenblutpleurodese bei postoperativem Airleak

T Plönes
1   Department of Thoracic Surgery and Thoracic Endoscopy, Ruhrlandklinik, West German Lung Center, University Hospital Essen, University Duisburg-Essen, Essen, Germany
,
I Kyritsis
1   Department of Thoracic Surgery and Thoracic Endoscopy, Ruhrlandklinik, West German Lung Center, University Hospital Essen, University Duisburg-Essen, Essen, Germany
,
K Mardanzai
1   Department of Thoracic Surgery and Thoracic Endoscopy, Ruhrlandklinik, West German Lung Center, University Hospital Essen, University Duisburg-Essen, Essen, Germany
,
A Slama
1   Department of Thoracic Surgery and Thoracic Endoscopy, Ruhrlandklinik, West German Lung Center, University Hospital Essen, University Duisburg-Essen, Essen, Germany
,
C Aigner
1   Department of Thoracic Surgery and Thoracic Endoscopy, Ruhrlandklinik, West German Lung Center, University Hospital Essen, University Duisburg-Essen, Essen, Germany
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Further Information

Publication History

Publication Date:
04 September 2019 (online)

 
 

    Hintergrund:

    Die persistierende postoperative Fistel nach Resektionen am Lungengewebe ist die am häufigsten auftretende Komplikation in der Thoraxchirurgie. Zur Behandlung dieser Komplikation sind verschiedene Strategien bekannt. Eine dieser Strategien besteht aus der Applikation von autologem Eigenblut des Patienten über die einliegenden Drainagen. Der Wert dieser Maßnahme ist jedoch nicht gut untersucht. Ziel dieser Studie ist es die Eigenblutpleurodese gegen zuwartendes Verhalten zur untersuchen.

    Material und Methode:

    Wir führten eine prospektiv, randomisierte Studie mit dem primären Endpunkt Dauer bis zur Entfernung der intraoperativ eingelegten Thoraxdrainage durch. Bei persistierender Fistelung ab dem fünften postoperativen Tag wurden die Patienten entweder in Gruppe A (abwartendes Verhalten) oder Gruppe B (100 ml autologe Eigenblutpleurodese an zwei nachfolgenden Tagen) randomisiert. Wurde im weiteren Verlauf die Indikation zur operativen Revision gestellt, wurde aus den Patienten des Armes A oder B eine weitere Gruppe als Cross-Over-Arm (Arm C) gebildet.

    Ergebnis:

    Es wurden 24 Patienten in die Studie eingeschlossen und in einen der Arme randomisiert. Insgesamt zehn Patienten wurden in den Arm A und 14 Patienten in den Arm B randomisiert.

    In Arm A wurden sechs Frauen und acht Männer mit einem medianen Alter von 66 Jahren eingeschlossen. Als Operation wurden neun Mal eine Lobektomie, eine Bilobektomie und vier atypische Resektionen durchgeführt. Die Mediane Dauer bis zur Entfernung der Thoraxdrainage belief sich auf 15 Tage.

    In Arm B wurden acht Männer und zwei Frauen randomisiert. Das mediane Alter lag bei 65 Jahren. Insgesamt wurden sieben Lobektomie und drei atypische Resektionen durchgeführt. Die mediane Dauer bis zur Entfernung der Thoraxdrainage war 17 Tage und unterschied sich nicht signifikant von dem Arm A.

    In Arm C wurden insgesamt zwei Männer und vier Frauen (drei aus Arm A und drei aus Arm B) eingeschlossen. Hier war die mediane Dauer bis zur Entfernung der Thoraxdrainage ab dem Zeitpunkt der Revisionsoperation mit sechs Tagen signifikant niedriger (p < 0.0001).

    Schlussfolgerung:

    Die Eigenblutpleurodese kürzt die Dauer der postoperativen Fisteldauer nicht ab. Im Zweifelsfall sollte eine chirurgische Revision erwogen werden.


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