Zentralbl Chir 2019; 144(S 01): S61-S62
DOI: 10.1055/s-0039-1694111
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Prognostische Relevanz unterschiedlicher nodaler Metastasierungsmuster in Patienten mit N1-positivem NSCLC – Eine retrospektive Analyse

F Eichhorn
1   Abteilung für Thoraxchirurgie, Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg, Deutschland
3   Translational Lung Research Center (TLRC), Heidelberg, Mitglied im Deutschen Zentrum für Lungenforschung (DZL), Deutschland
,
L Klotz
1   Abteilung für Thoraxchirurgie, Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg, Deutschland
3   Translational Lung Research Center (TLRC), Heidelberg, Mitglied im Deutschen Zentrum für Lungenforschung (DZL), Deutschland
,
T Muley
2   Sektion translationale Forschung (STF), Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg, Deutschland
3   Translational Lung Research Center (TLRC), Heidelberg, Mitglied im Deutschen Zentrum für Lungenforschung (DZL), Deutschland
,
M Eichhorn
1   Abteilung für Thoraxchirurgie, Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg, Deutschland
3   Translational Lung Research Center (TLRC), Heidelberg, Mitglied im Deutschen Zentrum für Lungenforschung (DZL), Deutschland
,
H Winter
1   Abteilung für Thoraxchirurgie, Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg, Deutschland
3   Translational Lung Research Center (TLRC), Heidelberg, Mitglied im Deutschen Zentrum für Lungenforschung (DZL), Deutschland
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Further Information

Publication History

Publication Date:
04 September 2019 (online)

 
 

    Hintergrund:

    Die lokale Lymphknotenmetastasierung ist ein entscheidender prognostischer Faktor beim operablen nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC). Dennoch werden innerhalb gleicher N-Kategorie nach TNM Unterschiede im Langzeitüberleben beobachtet. In der vorliegenden Untersuchung wurden Patienten mit lokoregionärer (N1)-Lymphknotenmetastasierung diesbezüglich evaluiert.

    Material und Methode:

    317 Patienten mit pN1 NSCLC (2012 – 2016; Thoraxklinik Heidelberg) wurden retrospektiv analysiert. Patienten mit neoadjuvanter Therapie, limitierter (<Lobektomie) oder inkompletter Resektion (R1) wurden ausgeschlossen. Die Analyse wurde auf Adeno- und Plattenepithelkarzinome beschränkt. Die Unterteilung des pN1-Kollektivs erfolgte nach unterschiedlichen beschriebenen Klassifikationen: (1) nach Ausdehnung (isoliert (pN1a) vs. multipel (pN1b)) sowie (2) nach Lokalisation (pN1 hilär vs. pN1 peripher). Ausgewertet wurden der Einfluss obiger Einteilung sowie individueller relevanter Faktoren auf tumorspezifisches und rezidivfreies Überleben.

    Ergebnis:

    Das tumorspezifische 5-Jahres-Überleben (5-JÜL) aller Patienten mit pN1 NSCLC betrug 67%. Patienten mit multiplen N1 Lymphknotenmetastasen (pN1b vs. pN1a (5-JÜL 69% vs. 75%) oder gleichzeitigem Befall von peripheren und Hiluslymphknoten (5-JÜL 80% (nur hilär) vs. 74% (nur peripher) vs. 63% (beide)) waren innerhalb der gesamten pN1-Kohorte prognostisch benachteiligt. In der multivariaten Analyse waren multiple nodale Metastasierung (pN1 hilär und pN1 peripher), Adenokarzinom-Histologie und lokale Tumorausdehnung (T) signifikant negative, die adjuvante Chemotherapie ein signifikant positiver Prognosefaktor (p < 0.005).

    Schlussfolgerung:

    Im einem vergleichsweise großen gut definierten chirurgischen Kollektiv mit pN1 NSCLC konnten Subgruppen unterschiedlicher prognostischer Relevanz herausgearbeitet werden. Metastasierungsmuster innerhalb gleicher N-Subgruppe und Histologie haben bislang keinen Einfluss auf die Stadiengruppierung nach TNM, könnten jedoch bei Validierung der Ergebnisse in einer größeren Kohorte in Zukunft Berücksichtigung finden.


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