Zentralbl Chir 2019; 144(S 01): S71-S72
DOI: 10.1055/s-0039-1694140
Vorträge – DACH-Jahrestagung: nummerisch aufsteigend sortiert
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Thoraxchirurgisches Management des postoperativen Pleuraempyems bei Patienten mit Linksherzunterstützungssystem

A Akil
1   Klinik für Thoraxchirurgie und Lungenunterstützung, Klinikum Ibbenbüren, Deutschland
,
S Schulte-Eistrup
2   Klink für Herzchirurgie, Schüchtermann Klinik, Bad Rothenfelde, Deutschland
,
S Ziegeler
3   Klinik für Anästhesie und operative Intensivmedizin, Klinikum Ibbenbüren, Deutschland
,
S Rehes
3   Klinik für Anästhesie und operative Intensivmedizin, Klinikum Ibbenbüren, Deutschland
,
J Reichelt
1   Klinik für Thoraxchirurgie und Lungenunterstützung, Klinikum Ibbenbüren, Deutschland
,
M Semik
1   Klinik für Thoraxchirurgie und Lungenunterstützung, Klinikum Ibbenbüren, Deutschland
,
H Warnecke
2   Klink für Herzchirurgie, Schüchtermann Klinik, Bad Rothenfelde, Deutschland
,
S Fischer
1   Klinik für Thoraxchirurgie und Lungenunterstützung, Klinikum Ibbenbüren, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
04 September 2019 (online)

 
 

    Hintergrund:

    Das Management von postoperativen Komplikationen bei Patienten mit einem Linksherzunterstützungssystem (LVAD) stellt aufgrund der notwendigen effektiven Antikoagulation eine Herausforderung dar. Wir berichten unsere Erfahrungen bezüglich des operativen Managements bei LVAD-Patienten mit postoperativem Pleuraempyem nach LVAD-Implantation.

    Material und Methode:

    Von 03/2014 bis 11/2018 wurden insgesamt 19 LVAD-Patienten (n = 2 weiblich) mit Pleuraempyem auf dem Boden eines infizierten postoperativen Hämatothorax bei Z.n. LVAD-Implantation zur operativen Versorgung in unserer Klinik verlegt. Alle Daten wurden prospektiv erfasst und retrospektiv analysiert. Primärer Endpunkt war die Mortalität.

    Ergebnis:

    Das Durchschnittsalter lag bei 65 Jahren (49 – 78J.). N = 3 Patienten wurden beidseitig operiert. Bei allen Patienten wurde zusätzlich zur Hämatom- und Empyemausräumung eine Dekortikation sowie eine partielle parietale Pleurektomie durchgeführt. Bei n = 2 Patienten wurde bei perforiertem Abszess eine Mittellappenresektion (n = 1) und eine Keilresektion aus dem Unterlappen (n = 1) durchgeführt. Bei n = 8 musste aufgrund diffuser Blutungsneigung bei inflammatorischem Situs und hämorrhagischer Pleuritis, ein Packing der Thoraxhöhle mit provisorischem Thoraxverschluss erfolgen. Eine Re-Exploration mit erneutem Packing wurde bei n = 6 Patienten einmal und bei n = 2 Patienten zweimal durchgeführt. Der Thorax konnte nach durchschnittlich 3 Tagen (3 – 7 Tagen) sekundär verschlossen werden. Bei keinem Patienten war eine Revision nach definitivem Thoraxverschluss notwendig. Ein Patient verstarb im Rahmen eines septischen Schocks postoperativ. Die 90-Tage-Mortalität lag bei 5%. Alle Patienten wurden zur herzchirurgischen Weitbehandlung zurückverlegt.

    Schlussfolgerung:

    Das Management eines postoperativen Pleuraempyems nach LVAD-Implantation gestaltet sich aufgrund der therapeutischen Antikoagulation häufig schwierig. Das Packing zur Vermeindung von weiteren Komplikationen und Re-Throakotomien erscheint effektiv. Der spezialisierten Therapie im multidiziplinären Setting bestehend aus Thoraxchirurgie, Herzchirurgie und Anästhesie kommt dabei eine wichtige Rolle zu.


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