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DOI: 10.1055/s-0039-1694245
Tracheo-Ösophageale Perforation nach Ingestion einer Knopfbatterie
Publication History
Publication Date:
04 September 2019 (online)
Hintergrund:
Fremdkörperingestionen stellen im Bereich der pädiatrischen Notfallversorgung eine relativ häufige Herausforderung dar. Bei etwa 2% handelt es sich dabei um verschluckte Knopfbatterien. Diese bergen besondere Risiken die mit deutlich erhöhter Morbidität und Mortalität einhergehen. Mit steigender Zahl elektronischer Geräte und Spielsachen steigt das Risiko einer Knopfbatterieingestion durch Kleinkinder.
Kasuistik:
Vorstellung eines 1 7/12-jährigen Jungen mit persistierendem Husten. In der radiologischen Diagnostik zeigt sich eine ingestierte Knopfbatterie im oberen Ösophagus. Es erfolgt die endoskopische Bergung, bei der sich Perforationen von Oesophagus und Trachea zeigen. Zur gastralen Entlastung und enteralen Ernährung wird chirurgisch eine Gastrostomie angelegt. Bei schwerem ARDS erfolgt unter Extrakorporaler Membranoxygenierung (ECMO) die chirurgische Rekonstruktion von Trachea und Oesophagus. Letzterer wird mittels eingeschlagenem Pleurapatch protektiert. Im weiteren Verlauf wird die Anlage eines Tracheostomas notwendig.
Nach erfolgreicher chirurgischer Versorgung gelingen die sukzessive respiratorische Stabilisation sowie der orale Kostaufbau.
Schlussfolgerung:
Die Ingestion von Knopfbatterien kann durch entstehende Kriechströme zu schweren Verätzungen von Ösophagus und umliegenden Strukturen führen. Hier ist eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit von pädiatrischer Endoskopie, Kinderchirurgie, Thoraxchirurgie, Anästhesie und pädiatrischer Intensivmedizin für den Behandlungserfolg essentiell. Aufklärende Maßnahmen sowie Sicherheitsmaßnahmen der Industrie können einen großen präventiven Beitrag für die Sicherheit von Kleinkindern leisten.
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