Z Gastroenterol 2019; 57(09): e227-e228
DOI: 10.1055/s-0039-1695217
Pankreas
Akute und Chronische Pankreatitis: Von den Grundlagen bis zur Therapie: Donnerstag, 03. Oktober 2019, 14:15 – 15:51, Studio Terrasse 2.2 A
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Endoskopisches Rendevouz für eine Anastomosenstriktur nach Hepatojejunostomie

P Weber
1   Evangelisches Krankenhaus Düsseldorf, Department of General Internal Medicine and Gastroenterology, Düsseldorf, Deutschland
,
C Gerges
1   Evangelisches Krankenhaus Düsseldorf, Department of General Internal Medicine and Gastroenterology, Düsseldorf, Deutschland
,
A Ragheb
1   Evangelisches Krankenhaus Düsseldorf, Department of General Internal Medicine and Gastroenterology, Düsseldorf, Deutschland
,
H Neuhaus
1   Evangelisches Krankenhaus Düsseldorf, Department of General Internal Medicine and Gastroenterology, Düsseldorf, Deutschland
,
T Beyna
1   Evangelisches Krankenhaus Düsseldorf, Department of General Internal Medicine and Gastroenterology, Düsseldorf, Deutschland
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
13 August 2019 (online)

 
 

    Einleitung:

    Anastomosenstenosen nach Hepatojejunostomie (HJS) sind eine bekannte Komplikation und eine Hauptursache für Morbidität. Die (Balloon assisted)-ERCP ist der Goldstandard bei Behandlungen von HJS. Bei 38% ist die BE-ERCP nicht erfolgreich, da die Anastomose nicht erreicht oder kanüliert werden kann. Ein Alternative ist die chirurgische Behandlung, die mit einer signifikanten Morbidität und Mortalität assoziiert ist. Diese kann bei Patienten mit einer ASA-Klasse > 3 kontraindiziert sein.

    Ziele:

    Für diese Patienten kann eine langfristige transheaptische biliäre Drainage eine therapeutische Option sein. In diesem Fall zeigen wir eine transhepatische, cholangioskopisch geführte Wiedereröffnung einer biliodigestiven Anastomosenstriktur.

    Methodik:

    Wir berichten den Fall einer 71 Jahren alten Patientin mit Adenokarzinom der Papille, die eine Pylorus erhaltende Pancreatikoduodenektomie erhielt und eine HJS mit rezidivierenden Cholangitiden entwickelte. Zuvor zweifach durchgeführte chirurgische Revisionen und ERCPs schlugen fehl.

    An unserem Zentrum wurden nun ERCPs mit einem kleinen, langen Koloskop und einem Duodenoskope durchgeführt. Die HJS wurde an der erwarteten Stelle im Bereich der Neopapille identifiziert, eine biliäre Kanülierung war jedoch nicht möglich. Um eine biliäre Drainage zu gewährleisten, wurde eine PTCD-Serie mit Dilation des Gallengangs durchgeführt. Ein Cholangioskop wurde durch die PTCD bis zu der Hepatojejunostomie eingeführt, wo sich eine komplette Anastomosenstriktur zeigte. Unter diaphanoskopischer Kontrolle wurde nun die Anastomose cholangioskopisch mit einem Messer wiedereröffnet.

    Ergebnis:

    Nach einer großen Inzision konnte das Cholangioskop den Dünndarm passieren. Ein transhepatischer Katheter wurde in die eröffnete HJS platziert. 3 Monate später war die eröffnete HJS stabilisiert und der Katheter konnte gezogen werden, die Galle floss nun problemlos ab.

    Schussfolgerung:

    In bestimmten Fälle kann die cholangioskopische Inzision der biliodigestiven Anastomose in einem Rendevouzmanöver eine Alternative zur langfristigen PTCD sein. Für den sicheren Erfolg des Verfahrens war die Diphanoskopie durch ein zweites Endoskop essentiell.


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