Z Gastroenterol 2019; 57(09): e261
DOI: 10.1055/s-0039-1695305
Leber und Galle
HCC und Leberfiliae: Grundlagenforschung: Freitag, 04. Oktober 2019, 08:15 – 09:35, Studio Terrasse 2.2 B
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Induktion von einem nicht-apoptotischen Zelltodes in der humane Zelllinie HepG2 nach Behandlung mit neuen Targeted Therapies

PI Mester
1   Universitätsklinikum Regensburg, Klinik für Innere Medizin I, Regensburg, Deutschland
,
E Aschenbrenner
1   Universitätsklinikum Regensburg, Klinik für Innere Medizin I, Regensburg, Deutschland
,
K Pollinger
1   Universitätsklinikum Regensburg, Klinik für Innere Medizin I, Regensburg, Deutschland
,
C Kunst
1   Universitätsklinikum Regensburg, Klinik für Innere Medizin I, Regensburg, Deutschland
,
K Gülow
1   Universitätsklinikum Regensburg, Klinik für Innere Medizin I, Regensburg, Deutschland
,
M Müller-Schilling
1   Universitätsklinikum Regensburg, Klinik für Innere Medizin I, Regensburg, Deutschland
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
13 August 2019 (online)

 
 

    Hintergrund:

    Das hepatozelluläre Karzinom (HCC) ist weltweit die dritthäufigste Ursache für tumorbedingte Todesfälle und weist zudem eine hohe Resistenz gegenüber Chemotherapeutika auf. Für Patienten mit einem nicht-resektablem HCC und mit guten Leberfunktionen (Child-Pugh A) oder Tumoren in einem früheren Stadium wurde bis jetzt eine systemische Therapie mit Sorafenib verwendet. Mit den „EASL Clinical Practice Guidelines:Management of hepatocellular carcinoma“ wurden neue Substanzen zugelassen, die das therapeutische Repertoire erweitern. Der Tumorsuppressor p53 ist nicht nur das häufigste mutierte Gen bei Tumoren, sondern auch ein wichtiger Regulator des Zelltods.

    Ziel:

    In dieser Studie werden die molekularen Wirkmechanismen dieser Substanzen in Bezug auf Induktion von Zelltod genauer untersucht.

    Methoden:

    Die humane Zelllinie HepG2 wurde mit den im Serum auftretenden Konzentrationen der HCC-Therapeutika (Regorafenib 5µM, Sorafenib 4,5µM) für 24 – 72h behandelt. Cabozantinib (2µM), Lenvatinib (2,34µM), Ramucirumab (6,96µM) und Bleomycin (4µM) wurden in 2x Serumkonzentration eingesetzt. Pro- und antiapoptotische Mitglieder der Bcl-2 Familie wurden mittels qPCR untersucht. Die Untersuchung der Proteine der p53-Familie erfolgte mittels Western Blot. Der Zelltod wurde durchflusszytometrisch bestimmt.

    Ergebnisse:

    Die Durchflusszytometrie zeigte, dass Sorafenib und Regorafenib zwar Zelltod, aber keine Apoptose in HepG2 Zellen induzieren. Nach Behandlung mit den Therapeutika zeigte sich keine Induktion der p53-Familie. Eine Spaltung und somit Aktivierung von Caspase-3 sowie die Induktion proaptotischer Mitglieder der Bcl-2 Familie (Bax, Bak) konnten durch diese Targeted Therapies ebenfalls nicht induziert werden.

    Schlussfolgerung:

    Neue HCC-Therapeutika induzieren Zelltod in Hepatomzellen. Auch wenn p53 nicht hochreguliert wird, verursachen alle Therapeutika effizient Zelltod. Interessanterweise handelt es sich hierbei primär nicht um Apoptose. Eine genaue Analyse des Zelltodes muss daher noch erfolgen.


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