Z Gastroenterol 2019; 57(09): e292
DOI: 10.1055/s-0039-1695382
Leber und Galle
Hepatobiliäre Chirurgie: Donnerstag, 03. Oktober 2019, 14:10 – 15:22, Studio Terrasse 2.2 B
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Sind Sarkopenie und viszerale Adipositas Risikofaktoren nach Leberresektion bei Patienten mit synchron hepatisch metastasierten kolorektalen Karzinomen?

M Runkel
1   Universitätsklinik Freiburg, Allgemein-und Viszeralchirurgie, Freiburg, Deutschland
,
T Diallo
2   Universitätsklinik Freiburg, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Freiburg, Deutschland
,
F Bamberg
2   Universitätsklinik Freiburg, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Freiburg, Deutschland
,
S Fichtner-Feigl
1   Universitätsklinik Freiburg, Allgemein-und Viszeralchirurgie, Freiburg, Deutschland
,
S Lang
1   Universitätsklinik Freiburg, Allgemein-und Viszeralchirurgie, Freiburg, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
13 August 2019 (online)

 
 

    Einleitung:

    Sarkopenie, definiert als degenerativer Verlust von Muskelmasse, und viszerale Adipositas werden als Risikofaktoren für postoperative Komplikationen bei gastrointestinalen Karzinomen diskutiert. Die CT-morphologischen Messungen viszeraler Adipositas sowie der Muskelmasse zeigen dabei eine stärkere Aussagekraft als anthropometrische Daten (z.B. BMI). Für synchron hepatisch metastasierte kolorektale Karzinome fehlt eine solche Risikostratifizierung bislang weitestgehend.

    Ziel:

    In dieser Studie soll der Einfluss von Sarkopenie und viszeraler Adipositas auf postoperative Komplikationen und die Länge des Krankenhausaufenthaltes nach Resektionen synchron aufgetretener Lebermetastasen kolorektaler Karzinome untersucht werden.

    Methodik:

    In dieser Studie wurden alle Patienten einer Universitätsklinik mit Leberresektion bei synchron hepatisch metastasierten kolorektalen Karzinomen von Februar 2014 bis August 2018 eingeschlossen (n = 102). Ausgeschlossen wurden Patienten ohne adäquate präoperative (3 Monate) CT- Bildgebung (n = 27). Planimetrisch wurde die Fläche des viszeralen und subkutanen Fettes sowie der Skelettmuskulatur auf Höhe von LWK 3 in der präoperativen CT Aufnahme bestimmt.

    Ergebnisse:

    Insgesamt wurden 75 Patienten (m/f: 47/28) mit 60% Minorresektionen (n = 45) und 40% Majorresektionen (n = 30) eingeschlossen. In der univariaten Analyse zeigt sich keine Korrelation zwischen Sarkopenie und postoperativen Komplikationen (p = 0,6), jedoch haben Patienten mit Sarkopenie einen längeren Krankenhausaufenthalt (p = 0,001). Viszerale Adipositas war mit einer höheren postoperativen Komplikationsrate und längerem Krankenhausaufenthalt assoziiert (p = 0,007, p < 0,001).

    Schlussfolgerung:

    Viszerale Adipositas ist bei Patienten mit synchron hepatisch metastasiertem kolorektalem Karzinom mit höherer postoperativer Komplikationsrate und längerer Krankenhausverweildauer assoziiert. Sarkopenie hat keinen Einfluss auf Komplikationen in diesem Kollektiv.


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