Z Gastroenterol 2019; 57(09): e305
DOI: 10.1055/s-0039-1695416
Gastroenterologische Onkologie
Margenkarzinom: Diagnostik und Prognose: Freitag, 04. Oktober 2019, 11:45 – 13:13, Studio Terrasse 2.2 A
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Marker der Epithelial-mesenchymalen Transition sind mit dem Kapseldurchbruch von Lymphknotenmetastasen beim Magenkarzinom assoziiert

F Bösch
1   Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Klinikum der Universität München, München, Deutschland
,
S Heublein
2   Heidelberg University, Medical Faculty, Heidelberg, Deutschland
,
C Lampert
1   Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Klinikum der Universität München, München, Deutschland
,
P Ganschow
1   Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Klinikum der Universität München, München, Deutschland
,
M Guba
1   Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Klinikum der Universität München, München, Deutschland
,
J Werner
1   Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Klinikum der Universität München, München, Deutschland
,
J Neumann
3   Institut für Pathologie, Ludwig-Maximilians Universität München, München, Deutschland
,
M Angele
1   Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Klinikum der Universität München, München, Deutschland
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Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
13. August 2019 (online)

 
 

    Einleitung:

    Der Kapseldurchbruch von Lymphknotenmetastasen und das extrakapsuläre Wachstum (ECG) sind mit einem schlechteren Überleben assoziiert. Wir konnten kürzlich zeigen, dass ECG ein unabhängiger Prognosefaktor beim Magenkarzinom ist. Die Epithelial-mesenchymale Transition (EMT) ist eng mit dem Metastasierungspotential maligner Tumore assoziiert und die vermehrte Expression von EMT Markern geht somit mit einer erhöhten Aggressivität einher.

    Ziele:

    Das Ziel dieser Studie war es, die Expression von EMT Markern beim Magenkarzinom, die sich hinsichtlich ihres Lymphknotenmetastasenwachstums unterscheiden, zu untersuchen und mit klinischen Daten zu korrelieren.

    Methodik:

    Das untersuchte Kollektiv beinhaltet 189 Patienten mit nodal positiven Magenkarzinomen, die eine Magenresektion erhalten haben. Die Patienten wurden anhand des Wachstums der Lymphknotenmetastasen entweder in intrakapsuläres (ICG) oder extrakapsuläres (ECG) Wachstum eingeteilt. Vom Primärtumor wurde RNA isoliert und 96 EMT-assoziiert Gene mittels RT2 Profiler PCR Array (Qiagen, Germany) analysiert.

    Ergebnis:

    68 Patienten (36%) wiesen ECG auf. Das mediane Überleben bei Patienten mit ECG betrug 16,21 Monate, Patienten mit ICG hingegegen erreichten 37,07 Monate (p < 0,001). Die Genexpressionsanalyse zeigte, dass Tumore, die zu ECG geführt haben, signifikant differentiell exprimierte Gene hatten. Drei EMT-assoziiert Gene (EGFR, PLEK2, SNAI1) sind signifikant hochreguliert in der ECG Gruppe. Zumindest eine 2-fache Hochregulierung fand sich bei elf Genen und eine zumindest 0,5-fache Runterregulierung zeigten drei Gene.

    Schlussfolgerung:

    Das extrakapsuäre Wachstum von Lymphknotenmetastasen ist mit einem schlechteren Überleben assoziiert und gibt somit einen Hinweis auf die gesteigerte Aggressivität dieser Tumore. Außerdem scheint die Hochregulation von EMT-Markern auf das gesteigerte Metastasierungspotential hinzudeuten. Es sind noch weiterführende Studien notwendig, um die klinische Relevanz dieser differentiell exprimierten Gene zu untersuchen.


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