Z Gastroenterol 2019; 57(09): e306-e307
DOI: 10.1055/s-0039-1695421
Gastroenterologische Onkologie
Margenkarzinom: Diagnostik und Prognose: Freitag, 04. Oktober 2019, 11:45 – 13:13, Studio Terrasse 2.2 A
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Translationale Relevanz von ITGA5 Expression in präneoplastischen Magenveränderungen und H. pylori Infektion

L Niemeyer
1   Otto-von-Guericke Universität, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Magdeburg, Deutschland
,
C Thon
1   Otto-von-Guericke Universität, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Magdeburg, Deutschland
,
J Bornschein
1   Otto-von-Guericke Universität, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Magdeburg, Deutschland
2   Oxford University Hospitals NHS Trust, John Radcliffe Hospital, Oxford, Vereinigtes Königreich
,
J Weigt
1   Otto-von-Guericke Universität, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Magdeburg, Deutschland
,
P Malfertheiner
1   Otto-von-Guericke Universität, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Magdeburg, Deutschland
,
A Link
1   Otto-von-Guericke Universität, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Magdeburg, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
13 August 2019 (online)

 
 

    Einleitung:

    Die Integrin alpha5beta1 (ITGA5) Expression ist mit einer Erhöhung im Magenkarzinomgewebe und schlechten Prognose assoziiert. Darüber hinaus wurde ITGA5 als möglicher Rezeptor für die Translokation des Cytotoxin-associated gene A (CagA) durch H. pylori identifiziert. Es existieren wenig Erkenntnisse zu der ITGA5 Expression in präneoplastischen Magenveränderungen.

    Ziel:

    Ziel der Studie war es, die klinische Relevanz von ITGA5 in präneoplastischen Magenpathologien und Vorhandensein einer H. pylori Infektion zu charakterisieren.

    Methodik:

    Untersucht wurden Magenmukosabiopsien aus dem Antrum und zusätzlich Tumorbiopsien von insgesamt 146 Patienten mit normaler Mukosa (N), chronisch nicht-atrophischer Gastritis (CNAG), atrophischer Gastritis (AG) und Magenkarzinom (GC). Der H. pylori Status wurde sero-, histopatho- und mikrobiologisch ermittelt. Als H. pylori positiv wurden Patienten mit direktem Erregernachweis klassifiziert. Die ITGA5 Expression wurde weiterhin auf eine Korrelation mit H. pylori CagA und VacA-Status untersucht. Für eine differenziertere Betrachtung der Magenmukosa wurde anschließend die Expression des ITGA5 in CD4+ T-Zellen von Patienten und in einem in vitro Model mit AGS Zellen beurteilt.

    Ergebnis:

    Beim Vergleich von nicht-tumurösen Antrum und Tumorbiopsien der GC-Gruppe konnte kein signifikanter Unterschied der ITGA5 Genexpression festgestellt werden. Gleiches wurde bei der Betrachtung von Antrumbiopsien der N- und GC-Gruppe beobachtet. Eine allgemeine Abhängigkeit vom H. pylori Status konnte nicht festgestellt werden, dies galt ebenso für den CagA und VacA-Status. Bei Betrachtung der Subgruppen unter Berücksichtigung des H. pylori Status fiel auf, dass die Gruppe CNAG/Hp- signifikant mehr ITGA5 exprimierte, als die Patienten der N-, AG/Hp-, und GC/Hp+ -Gruppe (p = 0,0314). Mukosale CD4+ T-Zellen von Patienten mit H. pylori Infektion und H. pylori ko-inkubierte AGS-Zellen zeigten keine vermehrte ITGA5 Expression im Vergleich zu H. pylori negativen Proben.

    Schlussfolgerung:

    In der untersuchten Kohorte und im in vitro Model konnte weder eine Abhängigkeit der ITGA5 Genexpression von der vorliegenden Magenpathologie, noch ein Zusammenhang mit dem H. pylori Status festgestellt werden.


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