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DOI: 10.1055/s-0039-1695441
Entitätsspezifische Muster des Immuneffektorzellinfiltrates und der Immun Checkpoint Expression in Tumoren unterschiedlicher Primärlokalisation
Publication History
Publication Date:
13 August 2019 (online)
Einleitung:
Immun Checkpoint Inhibition wurde in den letzten Jahren als zusätzliche Säule der Therapie von Tumoren unterschiedlichster Primärlokalisationen etabliert. Die primären Zielstrukturen dieser Therapien sind nicht nur auf Tumorzellen selbst, sondern auch auf anderen Zellen des Tumormikromilieus exprimiert. So profitieren beispielsweise auch Patienten mit Bronchialkarzinomen ohne Expression von Programmed Death Ligand 1 auf eine Checkpointblockade mit Nivolumab an. Ein Ansprechen auf diese Therapien ist das Ergebnis einer Zerstörung von Tumorzellen durch das Immunsystem und damit von multiplen Faktoren abhängig.
Ziele:
Ziel dieses Projektes ist eine Charakterisierung entitätsspezifischer Expressionsmuster von Immun Checkpoint Inhibitoren und Liganden auf Tumorzellen und tumorinfiltrierenden Lymphozyten.
Methodik:
Die Expression von 30 verschiedenen coinhibitorischen und costimulatorischen Rezeptoren und Liganden auf tumorinfiltrierenden Lymphozyten wurde mittels durchflusszytometrischer Analyse von peripherem Blut, sowie Einzelzellsuspensionen aus Tumorgewebe und Nomalgewebe von insgesamt 130 Patienten mit Tumorerkrankungen 11 unterschiedlicher Primärlokalisationen untersucht. Die Expression der Liganden auf Tumorzellen wurde mittels immunhistochemischer Analyse von Einzelzellsuspensionen durchgeführt. Komplementär wurde die Expression von 100 immunologisch relevanten Genen in Tumor- und Normalgewebe mittels nanoString Analysen bestimmt.
Ergebnis:
Das Immuneffektorzellinfiltrat im Tumormikromilieu zeigte sowohl entitätsspezifische Besonderheiten als auch entitätsunabhängige Muster. Beispielsweise waren FoxP3-positive regulatorische T Zellen im Tumormikromilieu aller Tumorentitäten vermehrt, während der relative Anteil von B Zellen im Magen- und Colonkarzinom deutlich höher als in hepatozellulären Karzinomen oder Nierenzellkarzinomen war. Auch für die Expression coinhibitorischer und costimulatorischer Moleküle zeigten sich sowohl entitätsunabhängige als auch tumorspezifische Expressionsmuster. Beim kolorektalen Karzinom zeigte sich am häufigsten eine Coexpression multipler coinhibitorischer Mechanismen.
Schlussfolgerung:
Immunevasion ist ein entitätsübergreifender Mechanismus mit auf gewebespezifischen Expressionsmustern basierenden therapeutischen Optionen.
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