Z Gastroenterol 2019; 57(09): e334-e335
DOI: 10.1055/s-0039-1695498
Endoskopie
Bileopankreatische Interventionen: Donnerstag, 03. Oktober 2019, 12:40 – 14:08, Studio Terrasse 2.2 A
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Erfahrungen mit dem Pentax Duodenoskop ED34-i10T2 mit single use Albarranhebel in der klinischen Praxis

H Hess
1   Klinikum Hanau, Medizinische Klinik II, Hanau, Deutschland
,
A Genthner
1   Klinikum Hanau, Medizinische Klinik II, Hanau, Deutschland
,
S Kangalli
1   Klinikum Hanau, Medizinische Klinik II, Hanau, Deutschland
,
I Reiffenstein
1   Klinikum Hanau, Medizinische Klinik II, Hanau, Deutschland
,
F Straulino
1   Klinikum Hanau, Medizinische Klinik II, Hanau, Deutschland
,
A Eickhoff
1   Klinikum Hanau, Medizinische Klinik II, Hanau, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
13 August 2019 (online)

 
 

    Einleitung:

    Infektionen in Verbindung mit Duodenoskopen wurden berichtet und sind Gegenstand von Diskussionen. Insbesondere die Mechanik des Albarranhebels scheint hierfür ursächlich. Pentax hat mit dem DEC ED34-i10T2 ein Duodenoskop entwickelt, welches den Albarranhebel in einer Kunststoffkappe beinhaltet, die nach jeder Benutzung verworfen wird.

    Methoden:

    Wir haben das ED34-i10T2 in der Praxis getestet und mit dem Standard-Duodenoskop bezüglich Erreichen und Kanülierung der Papille sowie Zeit für die manuelle Vorreinigung verglichen. Zudem wurden Untersucher und Endoskopieassistenz bezüglich des subjektiven Handlings während der Untersuchung und bei der Wiederaufbereitung befragt. Komplikationen wurden dokumentiert.

    Ergebnisse:

    Es wurden 37 ERCPs mit dem Standard-Duodenoskop und 34 ERCPs mit dem ED34-i10T2 von 4 Untersuchern durchgeführt. Es zeigte sich mit durchschnittlich 73,5 s bzw. 81,2 s eine vergleichbare Zeit bis zum Erreichen der Papille. Die Zeit bis zur erfolgreichen Kanülierung betrug im Durchschnitt 745,7 s bzw. 391,3 s. Die Zeit für die manuelle Vorreinigung betrug 305 s bzw. 324,9 s. Aufgrund der hohen Standardabweichung bei heterogenen Einzelwerten zeigte sich keine statistische Signifikanz. In der Standard-Gruppe trat eine Blutung und zweimal eine Post-ERCP-Pankreatitis auf. In der Gruppe des ED34-i10T2 kam es zu einer Blutung und einer Post-ERCP-Pankreatitis. Die Pankreatitis verlief in allen Fällen mild. Subjektiv war die Fixierung des Drahtes mit der single use Albarranhebel-Kappe fester möglich. Zudem kam es mit dem Kunststoffalbarranhebel trotz maximaler Angulation nicht zu einer Beschädigung des fiberoptischen Cholangioskops bei Mother-Baby-Technik. Ansonsten konnte kein Unterschied in Bezug auf das Handling bemerkt werden. Die Reinigung wurde beim ED34-i10T2 aufgrund der Einmalkappe als komfortabler empfunden.

    Diskussion:

    Zusammenfassend zeigt sich mit dem neuen Duodenoskops ED34-i10T2 mit single use Albarranhebel-Kappe kein signifikanter Unterschied zu einem Standard-Duodenoskop. Das Endoskope mit der Einmalkappe scheint für Untersucher und Patient zumindest ohne Nachteil in der täglichen Praxis zu sein. Das Risiko einer Kontamination mit potentiell infektiösen Erregern kann möglicherweise reduzierte werden.


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