Z Gastroenterol 2019; 57(09): e354
DOI: 10.1055/s-0039-1695552
Endoskopie
Therapien im Ösophagus: ESD, APC, Vakuumtherapie: Freitag, 04. Oktober 2019, 09:40 – 11:00, Studio Terrasse 2.1 B
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Erfolgreiche endoskopische Resektion eines überwiegend extra-ösophageal im Aortenbogen gelegenen, partiell verkalkten 3,5 cm großen Leyomyoms des Ösophagus in Doppel-Tunnel-Resektionstechnik zur primären Bergung in den Magen, Zerkleinerung und peroralen Entfernung

M Hofmeyer
1   Vivantes Klinikum im Friedrichshain, Gastroenterologie, Berlin, Deutschland
,
M Loss
2   Viszeralchirurgie am Vivantes-Klinikum im Friedrichshain, Berlin, Deutschland
,
H Rimpler
3   Thoraxchirurgie am Vivantes-Klinikum im Friedrichshain, Berlin, Deutschland
,
M Jung
4   Abteilung Gastroenterologie und Hepatologie Klinikum Frankfurt/M., Frankfurt/M., Deutschland
,
C von Heymann
5   Anästhesie am Vivantes-Klinikum im Friedrichshain, Berlin, Deutschland
,
C Benckert
2   Viszeralchirurgie am Vivantes-Klinikum im Friedrichshain, Berlin, Deutschland
,
J Hochberger
6   Vivantes Klinikum im Friedrichshain, Gastroenterology, Berlin, Deutschland
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
13 August 2019 (online)

 
 

    Ein 52-jähriger Patient mit intermittierender leichter Dysphagie (I) wurde uns mit der Frage der endoskopischen Resektionsmöglichkeit vorgestellt bei 3,5 × 2,5 cm großem, partiell verkalktem, überwiegenden extraluminal gelegenem, sm Ösophagus-Tumor, das Lumen 1/3 nach endoluminal verlegend. Der Fall wurde interdisziplinär mit VCH und ThCH diskutiert. Aufgrund des Alters, zunehmendem operativem Risiko, partieller Verkalkung und unklarem weiterem symptom. Verlauf wurde eine möglichst min.l-invasive Entfernung durch den Pat. favorisiert. Der Eingriff wurde im OP in Thorakotomie-Lagerung mit Doppellumen-Intubation durchgeführt.

    Zunächst SM-Tunnelung in POEM-/SET-Technik geplant, Eingang 5 – 7 cm cranial der Läsion zur Lösung der Mucosa vom Tumor, der überwiegend nach dorsal zum Aortenbogen gelegenen war und in der EUS von der Muscularis propria ausging. Bei guter Enucleationsmöglichkeit des gelblich-weißen Tumors von der darüber liegenden Mucosa und Lösen der umgebenden Muscularis propria, wurde ein weiteres rein endoskopisches Vorgehen unterstützt. Auch zeigte sich, dass der Tumor von der inneren Ringmuskelschicht auszugehen schien und die dünne Längsmuskelschicht erhalten werden konnte. Zunächst wurde der craniale Tunnel verbreitert, jedoch war eine Entfernung des Tumors nach cranial durch den engen oberen Sphinkter ohne Eröffnung der Kapsel nicht abzusehen. Daher erfolgte caudal des Tumors eine submukosale, breite Tunnelung bis in den distalen Ösophagus, Mucosa-Längsincision und bei vorbestehender kleiner axialer Hiatushernie eine Expulsion des Tumors in den Magen. Hier sekundäre Zerkleinerung mit der Schlinge und Bergung der Fragment peroral. Abschließend Verschluss der cranialen und caudalen Tunnelzugänge mit Clips/OTSCs plus prophylaktische VAC-Einlage.

    Die histol. Aufarbeitung ergab ein part. verkalktes Leyomyom. Der weitere Verlauf war unkompliziert und alle Clips konnten in einem Folgeaufenthalt entfernt werden. Die Mobilität blieb erhalten, eine Striktur oder ein Divertikel traten nicht auf.

    Die Doppel-Tunnel-Technik kann helfen peroral primär nicht 'in toto' zu entfernende submuköse Tumoren des Ösophagus zunächst in den Magen einzubringen, zu zerkleinern und gefahrlos zu entfernen.


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