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DOI: 10.1055/s-0039-1695586
Multizentrische europäische Studie: Patienten mit heterozygotem Alpha1-Antitrypsin-Mangel (Pi*MZ) weisen erhöhte Lebersteifigkeit, erhöhte Leberenzyme und in bis zu 40% Einschlusskörper auf
Publication History
Publication Date:
13 August 2019 (online)
Hintergrund:
Mutationen im Alpha1-Antitrypsin (AAT) führen zu dessen Retention in Hepatozyten, zur Ausbildung von Inklusionen und zum proteotoxischen Stress. Die heterozygote Anlage (Pi*MZ) gilt als bedeutender Risikofaktor für die Entwicklung einer Leberzirrhose bei einer vorbestehenden Lebererkrankung. Um ihre Bedeutung in „real-life“ zu untersuchen, haben wir eine populationsbasierte Kohorte ohne vorbekannte Erkrankung analysiert.
Methodik:
Unsere europäische Multicenter-Studie rekrutierte 407 Pi*ZZ-, 295 Pi*MZ-Patienten und 235 Kontrollen (Pi*MM), die standardisierte klinische/laborchemische Charakterisierungen sowie Messung der Lebersteifigkeit (LSM) und Leberverfettung (CAP) mittels transienter Elastografie durchliefen. Andere Lebererkrankungen wurde ausgeschlossen.
Bei 33 Pi*MZ- und 35 Pi*ZZ-Patienten wurden Leberbiopsien mit HE, PASD und Immunhistochemie (Pi*Z-spezifischer Antikörper) gefärbt. Der Gehalt an Inklusionen wurde quantifiziert.
Ergebnis:
Im Vergleich zu Pi*MM zeigten Pi*MZ-Träger höhere AST-/GGT- und LSM-Werte (p < 0,05). 8% der Pi*MZ-Träger wiesen LSM ≥7,1 kPa auf (vs. 1% der Pi*MM; p < 0,001). Pi*MZ-Träger hatten niedrigere AST-/GGT-Spiegel sowie niedrigeren LSM/CAP als Pi*ZZ-Träger (p < 0,05). Im Gegensatz zu Pi*ZZ-Individuen hatten Pi*MZ-Träger keine erhöhte Lebersteatose und keine metabolische Veränderungen (p < 0,0001).
Fibrosestadien sind nach Kleiner klassifiziert; Die Menge der Inklusionen ist mit 0(no)-4(many) bewertet.
Durch Routinefärbungen (HE+PASD) wurden Einschlüsse bei < 20% der Pi*MZ-Träger festgestellt (A, B). Immunhistochemie wies als die sensitivste Methode bei < 40% der Pi*MZ-Träger Inklusionen nach (C). Bei Pi*MZ-(F) und Pi*ZZ-Patienten (E) wurden in höheren Fibrosestadien mehr Einschlüsse beobachtet.
Fazit:
Im Vergleich zu Pi*MM-/Pi*ZZ- weisen Pi*MZ-Träger einen intermediären Phänotyp auf. Eine fortgeschrittene Lebererkrankung ist durch erhöhte Anzahlen von Inklusionen gekennzeichnet.
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