Ultraschall Med 2019; 40(S 01): S1-S2
DOI: 10.1055/s-0039-1695807
Vorträge
Wissenschaftliche Sitzung: Leber
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Vergleich der Ultraschall- und Magnet-Resonanz-Tomografie Klassifikation bei alveolärer hepatischer Echinokokkose

, , Echinococcosis Working Group
W Kratzer
1   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Innere Medizin I, Ulm, Germany
,
J Schuhbaur
1   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Innere Medizin I, Ulm, Germany
,
T Gräter
2   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Ulm, Germany
,
R Shi
2   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Ulm, Germany
,
B Grüner
3   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Innere Medizin III, Ulm, Germany
,
J Schmidberger
1   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Innere Medizin I, Ulm, Germany
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
28. August 2019 (online)

 
 

    Fragestellung:

    Ziel der Studie war der Vergleich der Echinococcus multilocularis Ulm-Klassifikation (EMUC-US) mit der Magnetresonanz-Tomografie-Klassifikation nach Kodama bei hepatischer alveolärer Echinokokkose. Die hepatische alveoläre Echinokokkose bleibt die gefährlichste Parasitose in Europa und verläuft unbehandelt meist tödlich. Eine frühe Diagnosestellung ist für die Therapie entscheidend.

    Material und Methode:

    Insgesamt wurden 43 Patienten (w 27 (62,8%)/m 16 (37,2%), Alter: 56,4 ± 15,1 Jahre (29 – 78) in die Studie eingeschlossen. Alle Patienten hatten eine bestätigte hepatische alveoläre Echinokokkose. Alle Patienten erhielten eine Abdomensonografie und eine Kernspint-Tomografie der Leber. Die Echinokokkusherde wurden nach der EMUC-US und MRT-Klassifikation (Kodama) klassifiziert.

    Ergebnisse:

    Der mittlere zeitliche Abstand zwischen Ultraschall und MRT betrug 214,4 Tage. Die mittlere Größe der Echinokokkoseherde im MRT betrug 82,9 ± 50,8 mm und 68,9 ± 38,5 mm im Ultraschall (p = 0,0002). Von den insgesamt n = 43 Befunden wurden 3 (7,0%) Typ I, 19 (44,2%) Typ II, 20 (46,5%) Typ III, 1 (2,3%) Typ IV und kein Befund Typ V der Kodama-Klassifikation zugeordnet. In der US-Klassifikation hatten 21 (48,8%) Patienten ein Sturm- und Hagelmuster, 10 (23,3%) eine pseudozystisches Muster, 7 (16,3%) ein Hämangiomartiges Muster und 5 (11,6%) der Patienten ein metastasenartiges Muster. Das Verknöcherungsmuster lag bei keinem der Patienten vor. Das Sturm- und Hagelmuster zeigte die größte Übereinstimmung mit Kodama Typ II (61,90%) und Typ III (33,3%).

    Das pseudozystische Muster ergab mit 90,0% eine deutliche Übereinstimmung mit Kodama-Typ III. Das hämangiomartige Muster entspricht mit 42,9% häufig Kodama Typ II und mit 57,1% häufig Kodama Typ III. Das metastasenartige Muster wurde am häufigsten mit 40,0% Kodama Typ I und 60,0% Kodama Typ II zugeordnet.

    Schlussfolgerung:

    Es konnte eine Übereinstimmung der Kodama und EMUC-US-Klassifikation für das pseudozystische Muster mit Kodama Typ III nachgewiesen werden. Das Sturm- und Hagelmuster und hämangiomartige Muster zeigte ebenfalls eine Übereinstimmung mit Kodama II und III, das metastasenartige Muster mit Kodama Typ I und II.


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