Ultraschall Med 2019; 40(S 01): S11
DOI: 10.1055/s-0039-1695832
Vorträge
Wissenschaftliche Sitzung: MSK I
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Evaluation des Free-Flap Monitorings mit dem cook medical blood flow monitoring system in der Kopf-Halsregion

T Nisyrios
1   Universitätsklinikum Freiburg, Mund-, Kiefer-, und Plastische Gesichtschirurgie, Freiburg, Germany
,
N Leibig
2   Universitätsklinikum Freiburg, Plastische Handchirurgie, Freiburg, Germany
,
A Ha Phuoc
2   Universitätsklinikum Freiburg, Plastische Handchirurgie, Freiburg, Germany
,
B Stark
2   Universitätsklinikum Freiburg, Plastische Handchirurgie, Freiburg, Germany
,
R Schmelzeise
1   Universitätsklinikum Freiburg, Mund-, Kiefer-, und Plastische Gesichtschirurgie, Freiburg, Germany
,
MC Metzger
1   Universitätsklinikum Freiburg, Mund-, Kiefer-, und Plastische Gesichtschirurgie, Freiburg, Germany
,
S Eisenhardt
2   Universitätsklinikum Freiburg, Plastische Handchirurgie, Freiburg, Germany
,
PJ Voss
1   Universitätsklinikum Freiburg, Mund-, Kiefer-, und Plastische Gesichtschirurgie, Freiburg, Germany
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
28 August 2019 (online)

 
 

    Fragestellung:

    Freier Gewebetransfer mit mikrochirurgischer Anastomosierung hat sich als Standard in der Behandlung von Rekonstruktionen im Kopf-Hals-Bereich etabliert. Die Perfusion der Anschlussgefäße ist kritisch für das Transplantatüberleben. Das Cook Medical Blood Flow Monitoring System ermöglicht ein valides postoperatives Monitoring der Lappenperfusion, verschiedene Faktoren können dessen Auswertung im Kopf- und Halsbereich beeinflussen. Ziel dieser retrospektiven Studie ist die Analyse der Verwendung der Dopplersonde mit besonderem Schwerpunkt auf die Bedeutung der Wahl des überwachten Gefäßes.

    Material und Methoden:

    Alle Patienten, die im Zeitraum von 2010 bis 2018 in den Abteilungen für Plastische und Handchirurgie sowie für Mund-, Kiefer-, und plastische Gesichtschirurgie des Universitätsklinikums Freiburg einen rekonstruktiven Eingriff mit freiem Lappen und Monitoring mit der Doppler-Sonde erfuhren, wurden in die Untersuchung einbezogen.

    Ergebnisse:

    Insgesamt 129 Patienten, die mit 147 freien Lappentransplantaten rekonstruiert wurden, konnten in die Studie eingeschlossen werden. Davon waren 81 Muskellappen, 27 fasziokutane Lappen und 39 freie vaskularisierte Knochentransplantate. Lappenverlust trat bei 10 Transplantaten auf. In 4 Fällen war der Doppler-Sonde am arteriellen und in 6 Fälle am venösen Anastomosenschenkel angeschlossen. Es wurde kein signifikanter Unterschied beim Legen der Doppler-Sonde um die arterielle oder venöse Anastomose in Sensitivität (Arterie 83,3%; Vene 84,6%; p = 0,87), Spezifität (Arterie 89,2%; Vene 96,1%; p = 0,17) und negativem prädiktiven Wert (Arterie 96,7%; Vene 94,2%; p = 0,55) ermittelt. Ein besserer positiver Vorhersagewert für das Platzieren des Dopplers im arteriellen Schenkel (82,7%) im Vergleich mit dem venösen Schenkel konnte im Rahmen unserer Studie festgestellt werden, jedoch ohne hohe Signifikanz (p = 0,056). Eine Ischämiezeit länger als 2 Stunden sowie die Verwendung der Halsgefäße für die Anastomose im Vergleich mit den Gesichtsgefäßen zeigten signifikant höhere Revisionsraten.

    Schlussfolgerung:

    Der bessere positive Vorhersagewert beim arteriellen Monitoring legt nahe, dass dies die zuverlässigere Methode in der Kopf- und Halsregion zum postoperativen Lappenmanagement ist.


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